Cannabis mit Kanadaflagge im Hintergrund DougieJones/shutterstock.com

Cannabis in Kanada

Amsterdam war gestern! Wer gerne einmal legal Cannabis konsumieren möchte, kann das endlich auch in Kanada tun. Mittlerweile hat sich das verschneite Land im Norden Amerikas zu einem Hotspot für Grastouristen entwickelt. Hier ist alles, was ihr wissen müsst, wenn ihr Lust habt in Kanada zu kiffen:

Gibt es eine Altersbeschränkung?

Wer in Kanada einen Joint rauchen möchte, muss mindestens 19 Jahre alt sein. In Quebec reicht es, wenn man 18 ist. Die neue Regierung hat allerdings vor, das Mindestalter auf 21 zu erhöhen!

Wie viel Cannabis darf man kaufen?

In Kanada kann man unglaubliche 30 Gramm Cannabis kaufen, besitzen und mit sich führen! Das sind quasi 60 bis 70 Joints. Je nach Staat bezahlt man hierfür zwischen 160 und 400 kanadische Dollar.

Nahaufnahme in einen Beutel mit Cannabisblüten.
MichaelMoloney/shutterstock.com

Darf man überall in Kanada kiffen?

Leider nein! Fast jede Provinz hat mittlerweile das Rauchen in geschlossenen, öffentlichen Räumen verboten. In Ontario, Alberta und British Columbia gilt: Wo ich Zigaretten rauchen darf, darf ich auch Joints rauchen. In Halifax wird es wohl bald ausgezeichnete Zonen geben, in denen der Konsum erlaubt ist.  Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich aber den offiziellen »Cannabis Act« durchlesen.

Einen Joint in der Öffentlichkeit rauchen in Kanada
panos sakalakis

Darf ich Cannabis im Flugzeug mitnehmen?

Solltest du die grandiose Idee haben, Cannabis in ein anderes Land schmuggeln zu wollen, kann man natürlich nur davon abraten. Geht die Reise allerdings von einem kanadischen Flughafen zum nächsten, darf man bis zu 30 Gramm im Handgepäck mitnehmen.

„Das Überschreiten der internationalen Grenzen mit Cannabis ist illegal.“ Schild im Flughafen Winnipeg, Kanada.
LloydCar/shutterstock.com

Sind Hashbrownies und Co. in Kanada legal?

Voller Vorfreude haben Cannabis-Gourmets sich die zweite Welle der Legalisierung im Jahr 2019 herbeigesehnt: Der neuen Regelung zufolge sind nun Brownies, Cookies, Drinks, Konzentrate und Co. erlaubt. Der Markt wird auf 2.7 Milliarden geschätzt und die Produkte sollen ungefähr ab Dezember verkäuflich sein. Bei so manchem wird der Heiligabend da wohl besonders high ausfallen!

Cannabis Kekse, (Space Cookies)
Margo Amala

Bis dahin bleibt die Szene im Untergrund. Zwei Köche aus British Columbia »The Herbal Chef« und »The Nomad Cook« veranstalten semi-geheime Events, bei denen sie ganze Cannabis-Menüs zubereiten. Auch die Kollektive »The High Five« und »Matty´s Patties« aus Toronto veranstalten Pop-Up-Events wie Märkte oder Konzerte, bei denen es CBD-Cocktails, Brownies und Essen gibt.

 

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Darf ich im AirBnB oder im Hotel kiffen?

AirBnB hält sich relativ bedeckt, was die Regeln angeht. Im Prinzip gilt: Ob du rauchen darfst, hängt von deinem Host ab. Tatsächlich möchten viele Vermieter in Kanada nicht, dass man in ihren Wohnungen Cannabis raucht. Diejenigen, die dem grünen Kraut freundlich gestimmt sind, kennzeichnen ihre Wohnungen mit den Worten »420-friendly«, »cannabis-friendly« oder »green-friendly«.

Frau baut einen Joint im Zimmer
Thought Catalog

Wem es besonders wichtig ist, eine rauchfreundliche Übernachtungsmöglichkeit zu finden, der kann sich auf »Bud and Breakfast« nach der passenden Bleibe umsehen. In Muskoka Ontario zum Beispiel gibt es ein Spa & Resort namens Sir Sam´s Inn, das den Konsum von Cannabis im Freien erlaubt. Perfekt dazu passt das großzügige Abendbuffet mit lokalen Leckereien! Auch in Niagara soll ein Cannabis-freundliches Hotel in Arbeit sein.

Wo kann ich Cannabis eigentlich kaufen?

Wie bereits erwähnt, hat jede Provinz eigene Regeln, was Cannabis angeht. Ein sicheres Zeichen für einen legalen Laden ist ganz einfach das Regierungs-Siegel am Schaufenster. Außerdem ist es in vielen Provinzen möglich, online einzukaufen! Wer sich jetzt ein bisschen Gras nach Deutschland liefern lassen will – natürlich gilt diese Regelung nur für das kanadische Inland.

legaler Kauf von Cannabis in Kanada
Get Budding

 

Nova Scotia:

Hier ist die »Nova Scotia Liquor Corporation« der einzige Vertreiber von legalem Cannabis. Auf der Website findet man die Adressen aller 12 Läden. Online kann man allerdings erst shoppen, wenn man im Laden sein Alter verifiziert hat und einen speziellen Log-in Code erhält. Im Durchschnitt bezahlt man ungefähr $10.99 für sogenanntes »Premium-Cannabis«.

Marihuana Bud auf 10 Kanada-Dollar
Mc_Cloud/shutterstock.com

 

Ontario:

In Ontario gab es zunächst nur die offizielle Regierungswebsite, den »Ontario Cannabis Store«. Am 1. April 2019 wurden allerdings 25 Lizenzen verlost und mittlerweile gibt es in der Innenstadt Torontos einige unabhängige Coffeeshops: The Hunny Pot auf der Queen Street West, Ameri in Yorkville und Tokyo Smoke in Yonge and Dundas. Hier kostet ein Gramm zwischen $7.95 und $13.25.

 

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Quebec:

In Quebec wird das Kraut nur in den offiziellen Läden der »Société Québécoise du Cannabis« verkauft. Momentan gibt es genau 22 Läden in der Provinz, die neben Gras auch Öle, vorgerollte Joints und Kapseln verkaufen. Hier in Ontario gibt es die Blüten übrigens zum Schnäppchenpreis: Ein Gramm beginnt schon bei $5.25!

 

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British Columbia:

British Columbia ist quasi die Wiege des legalen Cannabis. Auch hier läuft der Vertrieb über private Läden und über die »BC Cannabis Stores«, die zur kanadischen Regierung gehören. Wer keine Lust hat rauszugehen, kann einfach im Onlinestore bestellen. Hier variieren die Preise zwischen $6.99 und $16.28 pro Gramm.

 

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Gibt es in Kanada Raucher Lounges?

Das Problem mit den Raucher-Lounges in Kanada ist, dass sie sich irgendwo in einer Grauzone befinden. Genau wie in Deutschland darf man auch in Kanada nicht in öffentlichen Räumen rauchen. Dennoch gibt es in jedem Staat ein paar Raucher-Lounges, die sich einfach an den Regeln vorbeigemogelt haben!

 

Ontario:

Der Place-to-smoke in Toronto ist eindeutig das Hotbox Café in Kensington. Im dazugehörigen Shop kann man Raucherzubehör erwerben, mit Freunden abhängen oder eine Runde Billard spielen. Der Eintritt in die Hotbox kostet $5 pro Person!

 

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New Brunswick:

Die Green Room Lounge in Saint John´s gibt es seit April 2018. Vaporizer, Dab Rigs und Co. gibt es vor Ort, das Gras muss man selbst mitbringen. Hier dürfen nur Mitglieder abhängen: Um dazu-zugehören, muss man $5 zahlen und einen Ausweis vorzeigen. Außerdem werden nur Besucher reingelassen, die einen Fahrer oder genug Geld für ein Taxi dabeihaben.

Mann, der Cannabisblüten im Baggy zeigt.
EightPhoto/shutterstock.com

 

British Columbia:

Seit 2000 ist Vancouver die Heimat eines der größten und beliebtesten Cafés der Westküste. Das New Amsterdam Café ist nicht nur ein richtiges Café, sondern auch eine Cannabis-Lounge. Auch hier muss man sein eigenes Cannabis mitbringen und $5 zahlen. Wer Heißhunger von dem Gras bekommt, kann sich ein gegrilltes Käsesandwich oder einen köstlichen Eiscreme-Sundae mit extra Schokosoße bestellen!

 

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