One-Hit-Wonder. Ein Begriff, der an einem Künstler klebt, wie ein überdimensionaler Makel. Doch das ist absoluter Blödsinn. Denn wem ist es schon vergönnt, einen echten Hit zu landen, geschweige denn zwei?
Die besten kanadischen One-Hit-Wonder? Ich habe mich einmal durch die Songs gehört. Das war nicht so einfach, denn feststeht: Viele kanadische Musiker sind seit Jahrzehnten sehr erfolgreich unterwegs. Andere aber landeten gerade einmal einen Hit bei uns. Für uns sie sind deshalb klassiche One Hit Wonder. Nicht so in Kanada: Dort sind diese Musiker alles andere als One Hit Wonder, ihre Songs sind dort laufend im Radio zu hören.
Doch welche kanadischen Künstler landeten nun welchen One-Hit-Wonder? Meine Top-10-Liste:
Dream Warriors – My Definition Of A Boombastic Jazz Style
1990 war das kanadische Duo Dream Warriors mit dem Track »My Definition Of A Boombastic Jazz Style« seiner Zeit weit voraus. Ihr Mix aus jazzigem Hip-Hop und ganz viel Soul war damals einzigartig. Herausragend ist bei diesem Song sicherlich das Sample von dem Quincy Jones-Klassiker »Soul Bossa Nova«. Das bleibt im Ohr hängen.
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Jane Childs – Don’t wanna fall in love
Jane Childs Erscheinung war auch in den 90ern schon bemerkenswert. Ein Ring in der Nase, der mit einer Kette mit dem Ohr verbunden war. Die Haare extravagant gestylt und der Look immer leicht androgyn. Damit war sie sehr erfolgreich. Der Song war immerhin Nummer 2 der amerikanischen Charts und erlebte dank der Pussycat Dolls noch einmal ein Revival zwanzig Jahre später.
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Alias – More than words
Die erste Reaktion ist: Kenne ich nicht. Hört man den Song, der immerhin zwei Wochen auf Platz 1 der kanadischen Charts war, ändert sich die Meinung. Es ist eben ein romantischer Rock-Klassiker, der sich perfekt für eine Kuschelrock eignete. Die Band hat es aber nicht einmal zu einem Wikipedia-Eintrag geschafft.
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Tal Bachman – She’s so high
Tal Bachmann ist Sohn von Randy Bachman, ein bekannter Musiker, der insbesondere in den 60er und 70er Jahren mit seinen Bands populär war, aber heute mit seiner Show noch zu den kanadischen Radio-Persönlichkeit zählt. Sein Sohn schrieb diesen Song Ende der 90er Jahre und war damit sehr erfolgreich. Immerhin ein Top-10-Hit in vier Ländern. Ein Revival, besonders in Europa, bekam der Song, als Kurt Nilsen (er wurde damals Idol of the World) den Song coverte.
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Terry Jacks – Seasons in the Sun
Jeder kennt diesen Song. Aber auch dies ist eine Coverversion, und zwar die eines Chansons von Jacques Brel. Das Stück handelt von einem sterbenden Mann, der letzte Grußworte an die Menschen sendet, die ihn auf seinem Lebensweg begleitet haben. Und obwohl das Thema schwer ist, war der Song in sieben Ländern Nummer 1. Diese Version wurde ebenfalls vielfach gecovert. Unter anderem von The Beach Boys, Nirvana und The Mamas and the Papas.
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Crash Test Dummies – Mmm Mmm Mmm Mmm
Es gibt ja Lieder, die kann man einfach nicht ertragen. Auf dieser Liste steht der Song der Band aus Winnipeg bei mir ganz weit oben. Aber da bin ich wohl nicht die Einzige, die so denkt. Dieses Lied hat es nämlich auch geschafft unter die »15 most annoying Songs« im Rolling Stone Magazin zu landen. Und das obwohl er in sieben Ländern ein Nummer-1-Hit war und den Titel »Single of the year« 1995 abgestaubt hat. Wie sich Geschmäcker ändern können? Mmm Mmm Mmm …
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Snow – Informer
Hinter Gittern hat Snow die Veröffentlichung dieser Single erlebt. Dort saß er wegen Körperverletzung, nachdem er wegen versuchten Mordes freigesprochen wurde. Der Empfang in der Freiheit wurde mit acht Millionen verkaufter Platten belohnt, zwei Einträgen im Guiness Buch der Rekorde sowie einem Nummer- 1-Hit in acht Ländern. Heute macht Snow noch immer Musik; er lebt mittlerweile in Jamaika.
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Alannah Myles – Black Velvet
Ich muss zugeben, dass ich dieses Lied gerne mitsinge. Es erinnert mich an Elvis. Und Elvis hat mich ein Leben lang begleitet. Dieser Song hat Alannah Myles einen Grammy als beste weibliche Rocksängerin beschert und einen Nummer-1-Hit in vier Ländern.
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Daniel Powter – Bad Day
Elf Jahre lang schaffte es kein kanadischer Sänger mehr an der Spitze der Billboard Charts in den USA. Das letzte Mal gelang es Bryan Adams. Dann aber kam Daniel Powter, den bis 2006 niemand kannte. Ein Senkrechtsstart, bis zu einem Nummer-1-Hit in Nordamerika. Und nicht nur dort, sondern auch in Europa. Leider gelang es Powter nie mehr, an diesen Erfolg anzuknüpfen.
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Carly Rae Jepsen – Call me maybe
Sie ist erst 31 Jahre alt und auch erst vier Jahre im Musikbusiness, deswegen ist es schon eine Frechheit, sie gemeinsam mit anderen etablierten Sängern aufzuführen. Dennoch: Call me maybe heimste 2012 den Titel der bestverkauftesten Single des Jahres ein. Der Song war in 18 (!) Ländern Nummer 1. Es wird schwer für die Kanadierin, an ihren Erfolg anzuknüpfen. Doch ich würde die quirlige Sängerin aus Mission in British Columbia noch nicht abschreiben. Sie ist Competion gewohnt, schließlich wurde sie Drittplatzierte bei Canadian Idol.
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