Vom eisigen Wind verweht, so könnte die Überschrift lauten, Aber man muss auch sagen: Es macht wahnsinnigen Spaß.
Bitterkalt wäre eine klare Untertreibung. Bitter-bitter-bitter-bitterkalt beschreibt es schon eher. In den Northwest Territories in Kanadas subarktischem Norden klettern die Temperaturen im Winter nicht über minus 23 Grad Celsius. Meistens sind sie deutschlich darunter. Und dann weht noch der Wind. Brr!
Kein Wunder, dass selbst der tiefste See Nordamerikas bei solch eisigen Umständen gefriert. Die Kanadier wissen aber genau, wie sie sich in den wenigen hellen Stunden des Tages draußen an der frischen Luft mit viel Vergnügen warm halten. Allerdings: Wimpern und Augenbrauen frieren gerne ein, auch die Rotbäckchen kriegen in den eisigen Winden eine ganz neue Dimension.
Der Great Slave Lake ist riesig
Doch die Anwohner sind mit allen Wassern gewaschen. Sie nutzen die eisige Polarbrise für eine Runde Snow-Kiting auf dem gut zugänglichen Great Slave Lake – der übrigens missverständlich nach dem hier ansässigen First Nations der Slavey benannt ist. Auf einer Eisfläche annähernd der Größe Nordrhein-Westfalens, können sich Ski- und Snowboard-Fans aller Erfahrungsstufen individuell oder in einem geführten Kurs mit einem Kite übers Eis ziehen lassen.
Mitmachen oder den Profis (und manchmal besonders den Nicht-Profis) zuschauen, wie sie mit ihren bunten Drachen hin-, her-, hoch- oder manchmal auch auf die Nase flitzen, lässt einen die Minusgrade schnell vergessen. Klingt nach einer Menge Spaß, oder? Auf die Bretter, fertig, los! Nur: In jedem Fall das dick Einpacken nicht vergessen! Und: Ins Gesicht gehört am besten reines Öl. Denn jede Creme, die Wasser enthält, friert ebenfalls ein.