Eine Netflix-Serie, die nicht nur dein Herz berührt, sondern auch faszinierende Einblicke in das Leben der Inuit-Community bietet und zwar in der spektakulären Kulisse von Nunavut.
Worum geht’s in „North of North“?
Mitten in der eisigen Weite des Nordens kämpft Siaja (Anna Lambe) für ihren eigenen Weg im Leben. Mit gerade einmal 26 Jahren wird ihr klar, dass sie mehr will als das vorherbestimmte Dasein als Mutter, Ehefrau und freiwillige Helferin im Dorf. Nach einer dramatischen Trennung von ihrem charmanten, aber selbstsüchtigen Ehemann Ting (Kelly William) kehrt sie zu ihrer Mutter Neevee (Maika Harper) zurück – und macht sich auf die Suche nach sich selbst.

Unterstützt wird Siaja von einer bunten Truppe Dorfbewohner, bei denen immer wieder durchschimmert, wie eng Gemeinschaft und Individualität miteinander verwoben sind. Zwischen Missgeschicken, romantischen Irrungen und heiteren Alltagsszenen entwickelt sich eine Romcom, die vor Authentizität nur so sprüht.
Warum „North of North“ so besonders ist
Unglaublich, aber wahr. „North of North“ ist die erste kanadische Original-Serie auf Netflix. Regie führten Stacey Aglok MacDonald und Alethea Arnaquq-Baril, beide selbst aus Nunavut. Ihre Handschrift verleiht der Serie eine ganz eigene Tiefe: Statt der üblichen düsteren Erzählungen über indigene Communities erwartet die Zuschauer hier eine herzerwärmende Geschichte voller Lebensfreude und Humor.

Was die Serie einzigartig macht, ist der liebevolle Blick auf die Besonderheiten der Inuit-Kultur. Ob der Einsatz eines Walross-Penisknochens beim Baseballspiel oder die Rivalität zweier Dörfer um die Finanzierung einer Polarforschungsstation – alles wird mit einem Augenzwinkern, aber großer Wertschätzung erzählt.
Auch ernste Themen wie Alkoholsucht werden sensibel eingebunden. Es geht um Herausforderungen, aber vor allem um Hoffnung und Selbstbestimmung.
Der Drehort: Ein echtes Stück Kanada
Gedreht wurde fast komplett in Iqaluit, der Hauptstadt des Territoriums Nunavut – und damit in einer der nördlichsten Städte Kanadas. Wer die Serie sieht, wird sofort von der rauen Schönheit der arktischen Landschaft eingefangen: glitzernder Schnee, bunte Häuser und der weite Himmel über der Baffininsel.

Iqaluit, gelegen am Frobisher Bay, ist eine lebendige, moderne Stadt mit tiefen Wurzeln in der Inuit-Kultur. Die Einwohner prägen das Stadtbild – und auch die Serie: Viele von ihnen waren als Statisten oder hinter den Kulissen beteiligt. Lokale Künstler stellten Kleidung und Requisiten zur Verfügung, und Hauptdarstellerin Anna Lambe kennt viele ihrer Kolleg:innen noch aus Kindertagen. Dadurch entsteht ein authentisches Gefühl von Gemeinschaft. Das spürt der Zuschauer.

Einige Aufnahmen entstanden zusätzlich in der spektakulären Natur rund um Iqaluit sowie in Ontario, um die ganze Vielfalt des Nordens einzufangen.
Lohnt sich ein Blick?
Unbedingt! „North of North“ bietet nicht nur herzerwärmende Unterhaltung und eine sympathische Heldin, sondern öffnet auch ein Fenster in eine faszinierende Kultur, die auf Netflix bisher kaum vertreten war. Perfekt für alle, die Romcoms lieben – und Kanada sowieso.