Wasser hat auf mich eine fast magische Anziehungskraft. Ich liebe es, darin zu schwimmen, darauf zu paddeln oder einfach nur zuzusehen, wie es fließt. Was ich allerdings noch nie zuvor gemacht habe: mich freiwillig in einen reißenden Fluss setzen, in ein Schlauchboot steigen und mich von Schaumkronen, Stromschnellen und spritzenden Wellen ordentlich durchschütteln lassen. Doch genau das habe ich getan. Und zwar mit OWL Rafting in Ontario, Kanada. Ich nehme dich mit auf meine Tour.
Als ich am späten Nachmittag auf dem Gelände von OWL Rafting ankomme, liegt bereits ein sanftes Licht über dem Ottawa River. Das Wasser glitzert, ein paar Vögel kreisen über den Baumwipfeln und aus der Ferne klingt leises Lachen vom Campsite. Denn hierher reisen bedeutet auch, den Spaß ganz genüsslich anzugehen. Wer mag, mietet sich eine Cabin, zeltet oder macht es wie ich und bucht sich ein Glamping-Zelt, aber dazu später mehr.
Und ja, wer hier aus dem Wagen steigt, ist sofort mittendrin im Kanada-Klischee, und ehrlich gesagt: Es fühlt sich gut an. Ein paar Stunden später werde ich mit Helm, Paddel und Schwimmweste an Bord eines großen Schlauchboots sitzen, durch Stromschnellen krachen und dabei juchzen wie ein Kind auf dem Rummel. Aber noch ist es ruhig. Ich checke ein, lasse mir mein Glamping-Zelt zeigen und spaziere dann zum Wasser, um mich mental aufs große Planschen vorzubereiten.
Glamping statt Camping
Mein Zelt ist eine kleine spartanische Oase. Es steht auf einer Holzplattform mitten im Grünen, hat eine Veranda mit zwei Stühlen, eine batteriebetriebene Lampe und ein gemütliches Bett mit Decke und Kissen. Ich hatte mit Isomatte und Taschenlampe gerechnet, doch OWL Rafting schlägt ein ganz anderes Kapitel auf. Hier trifft Outdoor-Erlebnis auf Komfort. Am Abend sitze ich mit einem Glas Cider auf der Terrasse, lausche dem Zirpen der Grillen und beobachte, wie die Sonne hinter dem Fluss verschwindet. Die Aussicht ist phänomenal. Ich könnte nicht glücklicher sein.
Safety First und los geht’s
Am nächsten Morgen wird es ernst. Ich treffe meine Rafting-Crew: einen Guide, der so aussieht, als sei er mit Paddel geboren worden, und elf weitere Mitfahrerinnen und Mitfahrer, die ähnlich aufgeregt wirken wie ich. Es folgt eine ausführliche Einweisung. Wir lernen, wie gepaddelt wird, wie ich mich ins Boot zurückziehe, falls ich rausfalle, und wie die Kommandos lauten. Ich bin froh über jedes Detail, auch wenn mein Herz schon ordentlich pulsiert. Dann ist es so weit. Wir fahren mit dem Bus zum Ablageplatz, tragen das Boot zum Ufer, steigen ein und stoßen uns ab.
Spritziger Start und pure Euphorie
Der Ottawa River empfängt uns freundlich. Das Wasser plätschert, der Himmel ist blau, die Sonne glitzert auf der Oberfläche. Ich denke kurz, das wird ja ganz entspannt. Doch dann geht es schon los. Unsere erste Stromschnelle rauscht heran wie ein wild gewordener Wassergeist. Der Guide ruft ein Kommando! Moment – ich hab das nicht verstanden. Zu spät. Wir paddeln, was das Zeug hält, das Boot hebt leicht ab, kracht wieder aufs Wasser, und ich brülle vor Freude. Keine Spur von Angst, dafür ein wilder Rausch aus Wasser, Luft und Lachen. Ich fühle mich lebendig, frei und vollkommen durchnässt.
Vom wilden Wasser zur Zen-Zone
Zwischen den Stromschnellen gleiten wir durch ruhige Passagen. Hier lasse ich das Paddel sinken, strecke mein Gesicht zur Sonne und nehme die Landschaft in mich auf. Der Ottawa River schlängelt sich durch ein sattgrünes Tal, Libellen tanzen über dem Wasser, am Ufer stehen dichte Bäume wie stumme Zuschauer des Spektakels. Diese Mischung aus Action und Entspannung ist genau mein Ding. Ich liebe es, wie das Adrenalin nach den wilden Passagen langsam abebbt und ich mich in die Ruhe des Moments fallen lassen kann.
Oha. Am Ende wartet ein richtiger Adrenalinkick
Die vorletzte Stromschnelle hat es in sich. Besonders bei niedrigem Wasserstand wird sie zur echten Nervensache. Dann reden wir von Stufe 5 – bei insgesamt sechs Schwierigkeitsgraden im Rafting kein Pappenstiel. Ich sag’s euch ehrlich: Ich habe Schiss. Mehrere aus unserem Boot steigen aus. Damit sinkt nicht nur unsere Mannschaftsstärke, sondern auch unsere Navigationsfähigkeit. Die Spannung? Kann man schneiden. Wir paddeln wie wild, ich denke nur noch: FESTHALTEN! Irgendwann mache ich die Augen zu. Und ja, vielleicht kommt da sogar ein kleines Stoßgebet über meine Lippen – kurz bevor wir wieder in sanftem Plätschern dahintreiben.
Zum Abschluss wartet noch ein ganz besonderes Highlight: Wer sich traut, darf am Ende von einer kleinen Klippe ins Wasser springen. Ich überlege kurz. Dann klettere ich hinauf, blicke auf den Fluss, der mich eben noch durchgeschüttelt hat, atme tief durch und springe. Das Wasser ist kühl, der Aufprall weich, und als ich wieder auftauche, lachen alle um mich herum. Ich schwimme zum Ufer und weiß: Diese Erfahrung werde ich nicht vergessen.
Zurück im Glamping-Paradies
Am Abend sitze ich wieder auf meiner Veranda, eingewickelt in ein kuscheliges Handtuch, und schaue in den Sternenhimmel. Meine Haare sind noch feucht, meine Beine müde, mein Herz voller Glück. In der Ferne knistert das Lagerfeuer, jemand spielt Gitarre und über dem Fluss liegt ein feiner Nebelschleier. OWL Rafting war für mich nicht einfach nur ein Abenteuer. Es war ein Wechselbad der Gefühle, im allerbesten Sinne. Ich habe gelacht, geschwitzt, gebrüllt, geschwommen und am Ende alles um mich herum vergessen. Genau das, wonach ich gesucht hatte.
Wer Lust hat, sich mal wieder selbst zu überraschen, wer Wasser liebt und keine Angst vor einem nassen Hintern hat, sollte OWL Rafting (OWL Rafting am Ottawa River lässt sich über diesen Link aufrufen) ausprobieren. Es gibt Abenteuer, die kosten Überwindung, aber schenken unvergessliche Erinnerungen. Dieses gehört ganz klar dazu. Und die Glamping-Zelte sorgen dafür, dass selbst Komfortfans nach einem wilden Ritt zufrieden ins Kissen sinken. Ich habe mich getraut und wurde mit einem der schönsten Erlebnisse meiner Reise belohnt.
