Work and Travel, ein bisschen Arbeiten und ganz viel erleben: Mit dem Working Holiday Visa ist das in Kanada möglich.
Wie kann ich mich bewerben?
WHV – das sind die Buchstaben, aus denen für manchen Abiturienten und Studenten die Träume sind. WHV steht für Working Holiday Visa und ermöglicht einen bis zu zwölfmonatigen Aufenthalt im zweitgrößten Land der Erde.
Hier findet man nicht nur alle Informationen zu dem Programm, sondern kann sich auch gleich bewerben. Jedes Land hat ein Kontingent für die Visa, es gilt also »first come, first serve«.
Was muss ich noch von Deutschland aus erledigen?
Zu Hause sollte sich jeder Ferienarbeiter um eine Auslandskrankenversicherung kümmern (Achtung: eine, die bis zu einem Jahr gültig ist). Wichtig sind zudem eine Haftpflicht- und eine Unfallversicherung. Auch hier muss man die Policen checken, ob die Leistungen auch bei Schäden im Ausland erbracht werden.
Kann ich in Kanada sofort nach einem Job suchen?
Ein paar Tage Vorlauf sollte man sich gönnen. Schon allein, um die Region kennenzulernen, in der man landet. Doch es gibt auch ein bisschen Papierkram zu erledige: Ein Konto und eine SIN braucht man, danach wird jeder Arbeitgeber fragen. SIN steht für social insurance number, das ist die Sozialversicherungsnummer, die der Arbeitnehmer braucht – egal, ob für einen Hilfsjob oder das Management.
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Die Nummer kann man mit dem deutschen Pass, der Arbeitserlaubnis und einer kanadischen Adresse in jedem »Service Canada« Büro beantragen und bekommt sie noch am selben Tag. Mit dem Datum, an dem das Visum ungültig wird, ist auch die SIN nicht mehr zu gebrauchen.
Wo komme ich in Kanada unter?
Die beste Anlaufstelle sind erstmal Jugendherbergen oder das Couchsurfing. Hostels gibt es innerhalb des kanadischen Jugendherbergswerks oder von unabhängigen Anbietern.
Zwischen 20 und 30 kanadische Dollar sollte man pro Nacht in einem Dormroom, also einem Mehrbettzimmer, einplanen. Couchsurfing ist umsonst – aber nicht jeder fühlt sich in fremden Wohnzimmern wohl. Wer einen Job gefunden hat, wird meist in einem WG-Zimmer unterkommen oder nach einem »short-term rental« in der Nähe des Arbeitsplatzes suchen.
Und wo findet man nun einen Job?
Das kommt darauf an – was man will, was man kann, wo man sein möchte. Die großen Städte haben ihren Reiz und es finden sich jede Menge Jobs: in Restaurants, Bars und Geschäften etwa. Aber: Toronto, Montreal und Vancouver sind nicht billig, was die Lebenshaltungskosten angeht. Und man kämpft mit vielen Studierenden um günstige WG-Zimmer. Wer nun nach einem Job sucht, hat verschiedene Möglichkeiten. Das Internet, natürlich.
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Einschlägige Gruppen bei Facebook, denen man auch schon vor Reiseantritt beitreten kann, um ein Gefühl für die Angebote zu bekommen. Aber auch ein Spaziergang in der Stadt bringt Orientierung – und sicher den einen oder anderen Aushang, der Stellenangebote zeigt. Auch die Youth Hostels haben oft Schwarze Bretter, an denen Job Offers hängen – selbst in digitalen Zeiten. Wer von zuhause aus schon mit potenziellen Arbeitgebern in Verbindung tritt, kann Glück haben – oft werden die Jobs aber recht spontan vor Ort vergeben.
Wer eher vom großen weiten Land träumt, kann sein Glück auf Ranches oder in den zahlreichen Plantagen im Land probieren. Informationen und Jobangebote findet ihr auf: indeed, pickingjobs. Auch die Ski Resorts in Alberta und British Columbia sind eine gute Anlaufstelle für junge Leute, die den Winter über nach einem Job suchen.
Denn hier werden während der Saison viele Helfer gesucht, Angebote findet man meist auf den Webseiten der Skigebiete. Und wer sich im Winter dort ausgetobt und gearbeitet hat, hat vielleicht schon genug Geld verdient, um in der warmen Jahreszeit noch mehr von Kanada zu entdecken.