Frau auf Zipline. Monstar Studio / Shutterstock.com

Kanada im Höhenrausch: Ein Roadtrip für Actionjunkies mit Saunapause

Adrenalin ist dein zweiter Vorname, Sightseeing nur mit Höhenrausch dein Hobby? Dann ist diese Route wie für dich gemacht. Wir starten in Toronto und hangeln uns über Zip-Lines, Helikopter, Jazz-Explosionen und Sprudelbäder quer durch den Osten Kanadas. Achtung: Nur für Leute mit festem Magen, einem Sinn für Humor – und einem Handtuch für den letzten Stopp.

Kleiner Nachschlag für Fußballfans

Logo des Fußballstadion BMO Field in Toronto.
ACHPF / Shutterstock.com

Sollte es euch zur FIFA nach Toronto ziehen – gut so! Denn dieser Roadtrip im Anschluss ist eine Reise fürs Herz. Okay, vielleicht auch für den Magen, den Kreislauf, die Lunge und den Gleichgewichtssinn, aber vor allem für die Seele. Denn zwischen Gischt, Jazz und Saunaglühen verliebt ihr euch ganz sicher in Kanada. In seine Natur, seine Eigenheiten und seine Fähigkeit, euch mit einem freundlichen „Hold my beer“ aus der Komfortzone zu schubsen.

1. Hoch hinaus in Toronto: EdgeWalk am CN Tower

Menschen beim Edge Walk auf dem Fernsehturm in Toronto
Kevin Arnold / Destination Canada

Der Wind zerrt an den Hosenbeinen, der Blick fällt 356 Meter in die Tiefe und das Einzige, was dich an der Außenkante des CN Tower hält, ist ein Gurt. Willkommen beim EdgeWalk, dem ultimativen „Ich-bin-ein-Vogel“-Moment. Zwischen kreischenden Touris und dem eigenen inneren Monolog („Warum tue ich das?!“) entwickelt sich ein Gefühl irgendwo zwischen Schockstarre und Hochgefühl. Toronto liegt dir zu Füßen, du schwitzt wie beim Ironman, obwohl du nur stehst. Selfie? Vergiss es, deine Hände klammern sich ans Seil wie ein Faultier im Sturm. Wer hier nicht schreit, ist vermutlich ohnmächtig (über diesen Link lässt sich die Website des Edge Walks am CN Tower finden).

2. Nasser geht’s nicht: Bootsfahrt durch die Niagara Falls

Besucher in roten Regencapes an Wasserfällen in Kanada
Trae Gould

Du dachtest, Duschen sei nass? Die „Voyage to the Falls“-Tour lacht dich aus. Im roten Poncho wirst du in eine Gischtwand katapultiert, während das Boot sich todesmutig in Richtung Wasserfallnabel bewegt. Der Wind brüllt wie ein Rockstar auf Speed, dein Gesicht bekommt eine Gratis-Hydroabrasion. Die Brille? Beschlagen. Die Frisur? Geschichte. Der Spaßfaktor? Unfassbar. Und trotzdem willst du noch näher ran. Total normal (über diesen Link lässt sich die „Voyage to the Falls“-Tour buchen).

3. Niagara aus der Vogelperspektive: Helikopterflug

Niagarafälle aus dem Helicopter
TRphotos / shutterstock.com

Nach dem Wellenbad geht’s direkt in die Lüfte: mit Niagara Helicopters schwebst du über die tosenden Wassermassen wie ein reicher Marvel-Bösewicht auf Inspektionstour. Die Rotorblätter kreischen, du hast plötzlich das Gefühl, dein Leben ist ein IMAX-Film. Der Pilot winkt lässig, als wären diese Loopings Alltag (sind sie auch). Unter dir brodelt das Naturchaos, drinnen klickt die Kamera im Dauerfeuer. Und du denkst dir: Mehr Drama geht nicht. Falsch gedacht (über diesen Link lassen sich die Niagara Helicopters finden).

4. 1000 Islands Tower: Aussicht mit Nostalgie-Note

Aussicht vom Tower 1000 Islands
Jennifer Latuperisa-Andresen

Der nächste Stopp wirkt wie die leicht in die Jahre gekommene Tante in dieser wilden Abenteuerfamilie: der 1000 Islands Lookout Tower. Der Fahrstuhl rumpelt, das Geländer knarzt, aber hey – der Blick ist fantastisch. Die kleinen Inseln sehen aus wie verstreute Pralinen im Fluss, romantisch und ein bisschen surreal. Kein Adrenalin-Kick à la CN Tower, eher ein nostalgischer Höhenmoment mit sanftem Kitzel. Und wenn du Glück hast, gibt’s oben sogar noch eine Taube mit Attitüde (über diesen Link lässt sich der 1000 Islands Tower finden).

5. Jazz-Alarm in Montreal: Sound statt Speed

Symbolbild Jazz Festival.
Jens Thekkeveettil / Unsplash.com

Pause von der Action, aber bitte mit Stil. In Montreal spielt das Leben Jazz – besonders beim legendären Montreal Jazz Festival. Trompeten, die sich in dein Trommelfell graben, Saxophone, die dein Herz massieren. Überall Straßenmusik, Tanz, Euphorie. Das Beste: Die meisten Konzerte sind kostenlos – du bezahlst höchstens mit Dauergrinsen. Wer noch mehr Spaß will, steuert das Picnic Électronik auf der künstlichen Insel Île Notre-Dame an – Electro-Beats unter freiem Himmel, umgeben von Wasser, Bäumen und Kanadiern, die richtig gut feiern können. Und ja: Hier cruisen Radfahrer über die Formel-1-Strecke wie einst Vettel & Co – nur eben mit Klingel statt Motorenlärm (dieser Link führt zur Website des Montreal Jazz Festivals).

6. Zip Zip Hurra: Über den Ottawa River gleiten

Person auf Zipline.
Vitalii Khodzinskyi / Unsplash.com

Wieder Zeit für Nervenkitzel! In Ottawa schnallst du dich an ein Seil, das aussieht, als hätte es auch schon bessere Tage gesehen – und gleitest auf der Interzip über den Fluss. Klingt harmlos, fühlt sich aber an wie ein Start ins Paralleluniversum. Der Blick geht runter auf die Stadt, die Geschwindigkeit rauf auf Party-Modus. Zwischen Adrenalinschub und kreischendem Lachen ist plötzlich alles egal – außer diesem einen Moment, in dem du dich wie ein Superheld auf Heimflug fühlst (über diesen Link lässt sich Interzip aufrufen).

7. Owl Rafting: Wellenreiten auf dem Ottawa River

Crew auf Raftingboot auf dem Ottawa River.
OWL Rafting / Crew auf Raftingboot

Zeit, nass zu werden – aber diesmal mit Muskelkater-Garantie. Auf dem Ottawa River zeigt dir das Medium-Level-Rafting von Owl Rafting, was ein echter Waschgang ist. Die Stromschnelle „Coliseum“ hat Schwierigkeitsgrad 5 – und fühlt sich an, als würdest du in einer Wasser-Achterbahn im Schleudergang sitzen. Du paddelst, du schreist, du lachst – manchmal alles gleichzeitig. Der Guide vorne ruft Kommandos, du hinten brüllst „WAS?!“ gegen das Tosen der Wellen. Adrenalinlevel: Waschmaschine auf Schleudergang. Und wenn das Boot kentert? Dann eben Schwimmtraining deluxe (OWL Rafting lässt sich über diesen Link finden).

8. Wandern im Jacques-Cartier-Park: Natur mit Wow-Effekt

Wandern in Quebec. Person schaut auf Bergpanorama.
Ali Kazal / Unsplash.com

Nach all dem Wahnsinn brauchst du… noch mehr Natur. Der Jacques-Cartier-Nationalpark ist ein Wunderland aus Schluchten, Flüssen und Bäumen, die aussehen, als würden sie gleich anfangen zu reden. Der Trail schlängelt sich durch dramatische Landschaften, irgendwo röhrt ein Elch (oder war das dein Magen?). Kein Internet, keine Hektik, nur Füße auf Waldboden und Gedanken, die zum ersten Mal seit Tagen leise sind. Mit etwas Glück entdeckst du sogar Schwarzbären – aber keine Sorge: Die sehen meist eher aus wie auf dem Weg zum Wald-Yoga als zur Attacke. Tief durchatmen, Fernweh abspeichern, weiterwandern.

9. Nordik Spa: Endlich heiß statt hektisch

Sauna im Nordik Spa Village in Chelsea.
@nordikchelsea / Instagram.com

Der große Spa-Finale in Chelsea: Le Nordik. Du liegst im dampfenden Thermalpool, der Blick wandert über Wälder, dein Körper dankt dir für den Wahnsinn der letzten Tage. Kalte Tauchbecken sorgen für den letzten Nervenkitzel, bevor du wieder ins Saunaparadies abtauchst. Von „Hilfe, ich falle gleich“ zu „Ahhh, ich schmelze“ ist es eben ein kurzer Weg. Und wer es wirklich übertreiben will, gönnt sich ein Bier im Bademantel. Kanada-Style eben (mit diesem Link lässt sich die Website von Le Nordik öffnen).

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