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Die Viertel von Toronto

Toronto hat nach offizieller Zählung 140 Stadtviertel. In den Vororten außerhalb der Downtown spielt das echte Leben, denn hier ist die Welt bunt, vielfältig und lebensfroh.  Von Jörg Michel

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Mediterranes Flair

Es ist ein heißer Sommertag, über der Platia Aléxandros flimmert die Luft. Männer in Stoffhosen sitzen unter Platanen im Schatten und fächern sich mit Zeitungen Luft zu. Ein Straßenmusiker zupft auf seiner Bouzoukis, in den Tavernen nebenan wird Pastis ausgeschenkt. Fast fühlt es sich hier an wie in Thessaloniki – dabei sind wir in Toronto, in einem Park an der Straßenkeuzung Danforth und Logan Avenue.

Hier ist das Herz von Greektown, der größten hellenischen Gemeinde in Nordamerika. Sie liegt im East End sieben Kilometer vom Zentrum entfernt. An den Straßenlaternen wehen griechische Flaggen, die Ortsschilder sind zweisprachig. Dorische Säulen schmücken den Eingang der orthodoxen Kirche. Der Springbrunnen auf dem Platz ist mit Mosaiken aus Kreta verziert, daneben prangt eine Büste von Alexander dem Großen.

Willkommen in Greektown

»Greektown«, wie viele es in dem Film »My big fat greek wedding« wahrscheinlich gesehen haben, ist eine von 140 offiziellen »Neighbourhoods«, für die Toronto so berühmt ist. Hier in den Stadvierteln jenseits von Downtown oder des Börsenviertels geht es quirlig zu. Musik belebt die Straßenszenerie, die Kultur und das multikulturelle Flair, hier befinden sich die besten Party-Locations. Wenn es so etwas gibt wie die Seele einer Stadt – in den Stadtvierteln Torontos wie »Greektown« kann man sie finden.

Die Cafés, Tavernen und Import-Geschäfte an der Danforth Avenue jedenfalls haben viel zu bieten. In der Luft liegt der Duft von frisch gegrillten Souvlaki-Spießen und Knoblauch. Die besten gibt’s bei Tony Pethakas im Mezes, meinem Lieblingsrestaurant auf der Danforth. Das vegetarische Moussaka ist zum Niederknieen, der Bauernsalat schmeckt wie auf Rhodos. Pethakas verwendet auch Importware aus der alten Heimat.

Die besten Spinatkuchen in Blätterteig gibt es übrigens bei der Bäckerei Athen’s Pastries, ebenfalls auf der Danforth. Wer hip ist, genießt einen Cocktail in der »Logo Bar«. Doch Achtung, an den Wochenenden ist die Bar so beliebt, dass man warten muss, um sie zu betreten. Ein paar Schritte weiter drängeln sich Musik-Fans in die Danforth Music Hall, einen der ältesten Konzertsäle Torontos mit Jazz, Funk und noch vielem mehr.

 

Wo ich sonst noch so hingehe in Toronto? Hier einige meiner liebsten Neighbourhoods:

 

Cabbagetown

Nirgendwo in Toronto gibt es so viele viktorianische Häuser zu bestaunen wie in Cabbagetown. Einst bauten in dem historischen Viertel die ersten irischen Einwanderer in ihren Gärten Weißkohl an, um nicht zu verhungern, Cabbage eben. Heute haben sich östlich des Zentrums viele Künstler, Musiker und Schriftsteller angesiedelt. Beliebt ist das Kurzfilmfestival im September.

The Beaches

Pack die Badehose ein… An den Stränden im Südosten der Stadt trifft sich Multi-Kulti zum Sonnenanbeten. Einwanderer aus dem Mittleren Osten spielen auf dem Rasen des Woodbine Beach Kricket, über den Parks hängt der Duft von gegrilltem Kebab, aus einem Radio schallt orientalische Musik. Das beste Eis gibt’s bei Touti Gelati auf der Flaniermeile Queen Street East. Meine Lieblingssorte: Karamel mit Meersalz!

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Church Wellesley Village

Die Regenbogenfahnen wehen bunt über dem Viertel, das als Zentrum von Kanadas Gay Community gilt. Hier erlebt man die schrillsten Drag-Queens, die coolsten Bars und einige der populärsten Tanzflächen der Stadt. Während des Christopher-Street-Days im Sommer platzt das Village aus allen Nähten mit hunderttausenden Besuchern aus aller Welt. Einige der populärsten Party-Locations: Woody’s, Crews & Tangos.

 

West Queen West

Der Höhepunkt der Coolness. Der Art und Design Distrikt an der Queen Street West gilt als eines der aufstrebendsten und spannendsten Stadtviertel in Toronto: Hier reihen sich Galerien, Boutiquen, Tattoo-Studios, Bars und Restaurants. Dazu hat es zwei tolle Boutique-Hotels: Das Drake Hotel hat 19 Zimmer, einen Nightclub und eine Sky Bar, verkleidet mit Glas. Die 37 Zimmer im Gladstone Hotel wurden von 37 verschiedenen Designern gestaltet. Das Gladstone ist mein Hotel-Favorit in ganz Toronto!

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