»Bonjour, welcome to Canada« Kanada ist ein bilinguales Land. Französisch ist hier ebenso akzeptiert wie Englisch. Woher kommt eigentlich das zweisprachige Kulturerbe? Text: Patrick Lettmann
Wie kommt es?
Was haben die Seefahrer gesucht? Gold? Die unerschöpflichen Waldbestände? Nein, eigentlich suchten die französischen und britischen Seefahrer nur verzweifelt nach der Nordwestpassage. Einem Seeweg durch das Nordpolarmeer. Also wurde das Territorium im Norden Amerikas blutig und verbissen verteidigt. Bis Großbritannien gewann. Und es dann 1867 (nächstes Jahr gibt es den runden 150. Geburtstag) in die Eigenständigkeit entließ – ohne den Seeweg um Baffin Island nach Asien je gefunden zu haben. Das wiederum gelang ausgerechnet einem Norweger in 1906.
Was blieb?
Über die Hälfte aller Kanadier wachsen englisch-sprachrig auf, immerhin zwanzig Prozent muttersprachlich Französisch. Beides sind Amtssprachen. Und doch schauen viele Vancouveraner bei einem »Ca va?« verdattert; hingegen in manchen Orten der Provinz Quebec schmecken die Croissants köstlich, wie frisch aus Paris. Und in Ottawa, das nah an der Grenze zu Quebec liegt, wird gerne beides gesprochen. Eine bilinguale Ecke sozusagen. Bonjour in Canada.