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Oh Ottawa: Ganz persönliche Tipps für die kanadische Hauptstadt

Kanadas Hauptstadt verweilt im Schatten der Wahrnehmung. Ein bisschen öfter kam die Stadt just in den Nachrichten vor, weil Olaf Scholz und Robert Habeck zu Besuch bei Justin Trudeau waren. Die Frage ist nun, lohnt sich auch für euch ein Besuch in Ottawa? Oh ja!  Ich habe ein paar Tipps für euch.

Im Schatten von Torontos Wolkenkratzern, Montreals lebendiger Kulturszene und Vancouvers Naturkulisse wird Ottawa viel zu oft übersehen.  Nachdem ich schon ein paar Mal die Stadt besuchen durfte, dachte ich mir, ich schreibe euch mal meine Ottawa-Tipps auf.

Zwei Menschen schauen sich Kunst der Frist Nations in einer Vitrine an
Destination Canada

Museums-Mania

Wer bei dem Wort Museum anfängt zu gähnen, muss mal mit seinen Vorurteilen aufräumen. Hier in Ottawa lohnt es sich damit anzufangen. Denn die Stadt verfügt über Weltklassemuseen.

Canadian Museum of Nature. Interaktiv ist das Zauberwort. Und zwar nicht nur für Kinder, sondern auch für mufflige Erwachsene, die vor Exponaten kaum stillstehen können. Dieses Museum hat eine herausragende Dinosaurier-, Geologie-, Säugetier-, Käfer- und Vogelsammlung. Und ja, die werden interaktiv erklärt. Wer jetzt an einen flitzenden T. Rex denkt und schon Action wittert, mag enttäuscht sein. Alle anderen werden ihren Spaß haben.

Children’s Museum im Canadian Museum of History. Wer mich kennt, weiß, dass ich eine kindliche Ader habe. Deswegen habe ich mich auch im Kindermuseum umsehen müssen. Und hey! Es ist super. Ich habe sehr viel über verschiedene Kulturen gelernt. Auf spielerische Art versteht sich. Kann sein, dass ich mich mit meinen langen Beinen auch an den Basteltisch geklemmt habe.

Kunstwerk im Canadian History Museum in Gatineau bei Ottawa
Jennifer Latuperisa-Andresen

Canadian Museum of History. Das ist ein Weltklassemuseum, für das man sich ausgiebig Zeit nehmen sollte. Von Totempfählen zu indigener Kunst, zur Entwicklung Kanadas – es ist spannend. Toll kuratiert. Wirklich sehr sehenswert und aufschlussreich.

National Gallery of Canada. Ist es euch aufgefallen? Kunst war bisher nicht das Thema. Aber jetzt! In dem ikonischen Gebäude des Architekten Moshe Safdie ist eines der führenden Kunstmuseen Kanadas untergebracht. Rund 96.000 Werke umfasst die permanente Sammlung. Natürlich ist ein Schwerpunkt die einheimische Kunst. Dabei spielt die Group of Seven eine große Rolle, das war eine Gemeinschaft von Landschaftsmalern. Ich persönlich mag die Werke von Emily Carr. Die zeigen das Kanada, nach dem ich oft Sehnsucht habe. Ihr werdet nicht daran vorbeikommen, euch aber vielleicht dennoch fragen: draußen vor dem Museum wartet Maman, Louise Bourgeois‘ legendäre, fast 10 Meter große Metallspinne. Creepy, aber durchaus interessant.

Feuerwerk hinter dem Parliament
Steve Philpott

Parliament Hill

Beispiele für Stadtansichten, die sich sofort in ihre geografische Bedeutung einordnen lassen wären: das Opernhaus von Sydney, der Eiffelturm, die Freiheitsstatue, Big Ben und die Petronas Towers in Kuala Lumpur. Dem füge ich hinzu: Parliament Hill. Leider wird es derzeit umfangreich und wahrscheinlich auch jahrzehntelang renoviert. Nichtsdestotrotz kann man aber noch an Führungen durch das Parlament teilnehmen, um mehr über die kanadische Politik zu erfahren. Wer zwischen Juli und September in Ottawa ist, kann sich auch die spektakuläre Licht- und Tonshow ansehen. Dann wird das Parlament zu einer Leinwand für ein visuelles Fest, das durchaus Eindruck hinterlässt

Ottawa aus der Vogelperspektive

Ein neuer Blickwinkel ist immer von Vorteil, so auch in Kanadas Hauptstadt. Bei einem Flug über Ottawa kann man sich einen großartigen Überblick über das Zentrum, so wie auch das Umland machen. Besonders im Herbst liefert eine Tour aus der Vogelperspektive atemberaubende Ausblicke auf den Gatineau Park mit seinen roten Laubwäldern und abgeschiedenen Seen.

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Auf dem Rückweg geht der Flug über die Stadtmitte und den Parliament Hill, am Südufer des Ottawa Rivers. Und weil ein einfacher Hubschrauber Rundflug für das hippe Ottawa viel zu langweilig wäre, spielt die BiPlane Tour sich natürlich in einem schicken, Retro-Doppeldecker ab.

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Rideau Canal, Schleusen und der Ottawa River

Nur wenige Schritte vom Parlament entfernt, befindet sich der Rideau Canal , das 202 Kilometer lange UNESCO-Weltkulturerbe, das 1832 zum Schutz vor einer möglichen US-Invasion erbaut wurde. Im Winter gefriert der Kanal zu einer spektakulären Eislaufbahn. Im Sommer fahren Boote den Kanal entlang (man kann auch ein Hausboot bei Le Boat mieten). Es lohnt sich, mal die Treppe von der Wellington Street hinunterzugehen, um zu beobachten, wie die Mitarbeiter von Parks Canada die Schleusen manuell bedienen, während die Boote langsam zwischen dem Kanal und dem Ottawa River auf- oder absteigen.

Rideau Canal in Ottawa Kanada im Winter
Shutterstock.com/Vlad G

 

Das hat in der Tat etwas Entschleunigendes. Es lohnt sich auch, dort das ausgezeichnete Bytown Museum zu besuchen, um mehr über den Kanal und die Geschichte von Ottawa zu erfahren. Noch ein Geheimtipp: Steigt in ein elektrisches Aqua-Taxi, um den Ottawa River zu überqueren und das National Museum of History zu besuchen und dabei einen magischen Blick auf die Stadt zu werfen.

I want to ride my Bicycle

Eine wunderbare Art, die kanadische Hauptstadt zu erkunden, ist tatsächlich mit dem Rad. Und das würde ich nur selten bei einer nordamerikanischen Stadt behaupten. Aber hier radelt es sich entspannt. Und natürlich noch entspannter mit einem E-Bike. Vorbeidüsen am Parliament Hill, die Brücke nach Gatineau überqueren und dann weiter dem Fluss entlang, bis zur Macdonald-Cartier Bridge. Auch toll ist das Erfahren des 79 Hektar großen Stadtparks, der mit Bäumen gespickt ist, die von Weltführern gepflanzt wurden. Eine schöne Idee, im Übrigen. Die Straßen sind flach, die Landschaft fantastisch und die geschichtsträchtigen Ecken in der Tat faszinierend.

Ottawa leuchtende Buchstaben Schild
Shutterstock.com/DaLogo

By the ByWard Market

Kein Geheimtipp. Aber ein Ottawa-Tipp ohne den ByWard Market ist wie ein Butterbrot ohne Butter. Nur halb so gut. Hier lohnt es sich, ausgiebig und ohne vorher ein Frühstück verzehrt zu haben, zu bummeln. Es gibt reichlich Nippes und Souvenirläden, Boutiquen, Restaurants, Straßenmusikanten und Kunst – mehr Argumente braucht es nicht, um den ByWard Market anzupreisen, oder? Instagramer lieben das beleuchtete Ottawa-Schild, um klarzustellen, wo man sich gerade befindet. Fans von Obama holen sich einen Obama-Cookie und auch die berühmten BeaverTails werden hier gereicht.

Obama Cookies Byward market Ottawa
Jennifer Latuperisa-Andresen

Schön ist auch Zak’s Diner, für einen seiner legendären Milchshakes oder einfach nur ein Ahornsirup-Stand, um die Verwandtschaft und Freunde daheim mit ganz frischen kanada-typischen Souvenirs zu versorgen. Und vielleicht erzählt man auch noch, wie toll Ottawa ist. Denn die kanadische Hauptstadt hat mehr Attraktionen als seinen berühmtesten Bewohner Justin Trudeau.

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