Jennifer Latuperisa-Andresen

Val Jalbert: Plötzlich waren alle weg

Und plötzlich befindet man sich in den 1920er Jahren. Val Jalbert ist Museum und Geisterstadt. Wer hierher reist, wandelt durch die historischen Gemäuer und erkundet dabei das Geheimnis um das Örtchen.

Living History heißt das Zauberwort

Es ist eine Show und gleichzeitig ein Stück Geschichte. In Nordamerika bringt man den Besuchern eines Museums die Historie gerne mit allen Sinnen näher, und deswegen schneit es gerade von der Hallendecke der ehemaligen Mühle in der Geisterstadt Val Jalbert.

Jennifer Latuperisa-Andresen

 

Denn während es schneit, wird die Geschichte der Bewohner dieses Dorfes erzählt, die urplötzlich Ende der 1920er-Jahre ihre Holzhäuser verlassen mussten, um woanders ihr Glück und einen neuen Job zu finden.

Zurück ließen sie ein Dorf mit funktionierender Infrastruktur. Sie hinterließen Häuser mit einem Standard, der für damalige Verhältnisse geradezu luxuriös war.

Rein in die Natur

Und heute fährt man an den zum Teil zusammengefallenen Häusern vorbei und rückt der Geschichte des Örtchens Val Jalbert, welches so idyllisch zwischen üppigem Grün und den tosenden Wasserfällen liegt, näher. Dabei helfen – auch ganz amerikanisch – verkleidete Charaktere, die aus der damaligen Zeit einen Schwank erzählen.  

Jennifer Latuperisa-Andresen

 

Vielleicht schläft man auch im hübschen, hochmodernen Hotel vor Ort oder speist im Restaurant mit Blick auf die Wasserfälle.

Einst eine florierende Fabrik

Auf jeden Fall sollte man aber mit der Seilbahn hinauf fahren oder wahlweise die 404 Stufen erklimmen, um von der hölzernen Aussichtskanzel in das malerische Tal hinabzublicken, das einst im Jahre 1901 Damase Jalbert dazu inspirierte, am Fuße der Ouiatchouan-Wasserfälle eine Mühle zu bauen, um dort Zellstoff herzustellen.

Jennifer Latuperisa-Andresen

 

Hochproduktiv wurde es 1910, als man 50 Tonnen pro Tag produzierte. Doch als dann 1927 die Preise sanken, war von einem auf den anderen Tag Schluss.

Heute ein Freilichtmuseum

Heute kann man sich das Freilichtmuseum erwandern. Und tatsächlich ist der Nationalpark einen Besuch wert. Weil er sich in eine wundervolle Natur bettet und dabei die Geschichte dieses Ortes samt seiner damaligen Bevölkerung so lebendig macht, dass man selbst als Europäer fasziniert davor steht und staunt.

Jennifer Latuperisa-Andresen

Ganz in der Nähe liegt übrigens der Zoo Sauvage de Saint-Félicien, in dem man Grizzlys und Elchen freilaufend – wie bei einer Safari – begegnen kann. Aus nächster Nähe diese wunderschönen Tiere zu beobachten, ist auch eine Show, für die es keinen Schnee auf Knopfdruck braucht.

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