Auf der Suche nach Schnee führt es uns im Winter nach Kanada. Während es in Nova Scotia in die eisigen Fluten geht, werden Urlauber in den Northwest Territories aufs Glatteis geführt. Gleichzeitig laden weißgepuderte Landschaften zum Wandern, Skifahren oder sogar Angeln ein. Diese acht Erlebnisse sorgen für Winterspaß in Kanada.
Text: Susanne Jung-Klotz
1. Anschnallen bitte! Die Eisstraßen der Northwest-Territories
Die meisten Autofahrer halten sich bei Glatteis lieber von der Straße fern. Ganz anders in den Northwest-Territories! Auf gleich mehreren sogenannten Ice Roads können Einheimische und Urlauber über zugefrorene Wasserwege rasen. Insgesamt umfassen die Straßen 2.000 Kilometer und sind dick genug, um Trucks, Geländewagen und teilweise sogar Sattelschlepper zu tragen!
So zum Beispiel die kurze Strecke zwischen Yellowknife und der Gemeinde Dettah, die im Winter bis zu 1,80 Meter dick wird. Besonders malerisch ist die Fahrt über die Eisstraße von Inuvik nach Aklavik. 117 Kilometer weit geht es durch das Mackenzie-Delta nördlich des Polarkreises.
2. Winterliches Glamping: Bruce Peninsula
Schroffe Klippen, dichte Wälder und weitläufige Strände ziehen Besucher der Bruce Peninsula in ihren Bann. Rund vier Stunden nördlich von Toronto liegt der beliebte Nationalpark, der sich wie ein Zeigefinger in den Lake Huron und die Georgian Bay streckt. Das ganze Jahr über zieht er Outdoor-Urlauber an, die sich auf Wandern, Wassersport und die wilde Natur Kanadas freuen.
Wer mehr als nur einen Tag im Park verbringen möchte, kann hier direkt übernachten – und das jetzt auch im Winter! Komfortable Jurten am Rande des winterlichen Cyprus Lake sind mit gemütlichen Betten und hölzernen Möbeln ausgestattet. Das Highlight ist der wärmende Holzofen, an dem müde Wanderer am Abend entspannen können. In unmittelbarer Nähe befinden sich auch Waschräume, die mit allen Annehmlichkeiten ausgestattet sind.
3. Los geht die wilde Fahrt: Schlittenfahren in Saskatchewan
Für den nötigen Adrenalinkick sorgt das weitläufige Motorschlitten-Revier nördlich von Saskatoon. »1.000-Miles-of-Snow« umfasst rund 1.600 Kilometer und verbindet zwölf Gemeinden miteinander. Insgesamt sollten für die Route zwischen sieben und zehn Tage eingeplant werden. Natürlich können Urlauber auch einzelne Teilstrecken auswählen, die ihnen besonders zusagen.
Unterwegs erwarten einen über 40 Schutzhütten, mit allem, was man braucht. Neben Öfen, Feuerstellen und Sanitäranlagen finden sich hier auch Wäscheständer zum Trocknen der Ausrüstung, Erste-Hilfe-Kästen und Äxte. Wer sich nach mehr Komfort sehnt, der nächtigt in einem der zahlreichen Hotels und Bed & Breakfasts entlang der Route. Auch hier werden Motorschlittenfahrer wärmstens willkommen geheißen.
4. Aufs Glatteis geführt: Angeln am Lake Winnipeg
Angelfans übernachten in Kanada nicht am, sondern gleich AUF dem See! In Manitoba ist Eisangeln quasi ein Volkssport und so beliebt, dass die meisten sich gar nicht vom See losreißen können. Deshalb gibt es in Gimli, am Lake Winnipeg, spezielle Wohnmobile mit eigenen Angellöchern. Hier können es sich ganze Familien gemütlich machen und Angeln, bis ihnen die Augen zu fallen. So wird der frostige Sport zum gemütlichen Zeitvertreib.
Wer noch ein Neuling in Sachen Eisangeln ist, sollte sich einen der erfahrenen Guides von Gimli buchen. Gemeinsam finden Urlauber so die besten Spots um Barsche, Hechte und Co. an die Angel zu bekommen!
5. Québecs coolstes Restaurant: Das Eisrestaurant im Hôtel de Glace
Inmitten von Eis und Schnee genießen Gourmets ein Drei-Gänge-Menü der Sonderklasse. Wo? In Nordamerikas erstem Eisrestaurant! Eine knappe Stunde außerhalb Québecs befindet sich das märchenhafte Hôtel de Glace, mit seiner palastartigen Architektur.
Um den Traumurlaub perfekt zu machen, eröffnen die Hotelbesitzer nun ein hauseigenes Restaurant gemeinsam mit dem Team des Eisenbahnhotels Fairmont Chateau Frontenac. Der komplette Gastraum besteht aus Eis und Schnee. Zwischen den aufwändigen Skulpturen der Québecer Eisschnitzer finden bis zu 52 Personen Platz. In dieser zauberhaften Atmosphäre schmeckt das Essen besonders gut! Anschließend dürfen sich externe Gäste auf eine Tour durch das Hotel freuen.
Übrigens: Im Januar 2025 feiert das Eishotel bereits seinen 25. Geburtstag und ist damit das älteste in ganz Nordamerika.
6. Der Flug ist das Ziel: Die Nordlichter
Hautnah erleben Urlauber die Polarlichter im arktischen Yukon. Mit dem Flugzeug geht es mitten durch die schimmernden bunten Lichter am nächtlichen Firmament. Auf diesem einzigartigen Sonderflug von Air North gibt es nur Fensterplätze, sodass beste Aussichten garantiert sind.
Das zauberhafte Erlebnis gehört zum einwöchigen Tourangebot des Northern Light Resorts in Whitehorse, bei dem Urlauber in die Tiefen der kanadischen Wildnis eintauchen. Ergänzt wird es von allerhand Outdoorabenteuern, wie Fahrten mit dem Hunde- oder Motorschlitten.
7. Abseits der Pisten: Catskiing im Monashee Gebirge
Schon mal von Catskiing gehört? Nein, diese exklusive Version des Skifahrens hat mit Katzen nichts zu tun. Vielmehr mit den Snowcats, also Schneeraupen, mit denen die Wintersportler durch den unberührten Puderschnee transportiert werden.
Ein wahrer Hotspot für den Sport liegt im Monashee-Gebirge im Skigebiet Red Mountain. Jedes Jahr fallen hier bis zu 7,60 Meter Neuschnee. Bei der beliebten Catskiing Tour geht es über versteckte Pisten 625 Meter bergab zurück zu den Liften. Aber auch sonst ist das Winterparadies der perfekte Urlaubsort für Skifahrer und Snowboarder, nicht zuletzt dank der großzügigen neuen Appartementanlage, die in der Saison 24/25 eröffnet. Direkt am Fuße der acht Skilifte gelegen, ist sie der ideale Ort, um die Pisten unsicher zu machen.
8. Nichts für Frostnasen: Surfen In Nova Scotia
Eisbaden war gestern – in Nova Scotia lautet die Devise Eissurfen! Schon lange gehört es an der Ostküste des Staates im Winter dazu, sich in die eisigen Fluten zu werfen. Besonders für erfahrene Wassersportler ist das Wintersurfen im wilden Atlantik eine ganz besondere Herausforderung. Stürme und starke Winde sorgen für riesige Wellen und damit den nötigen Nervenkitzel.
Positiv sind die verhältnismäßig warmen Wassertemperaturen, die nur selten unter -1 Grad fallen. Mit einem guten Neoprenanzug spürt man von dem winterlichen Meer kaum etwas. Zu den beliebtesten Surfspots gehören Lawrencetown Beach, eine halbe Autostunde von Halifax und Point Michaud auf Cape Breton Island.
Anfänger aufgepasst: Auch im Winter bieten einige der lokalen Surfschulen Kurse für Interessierte an!