Ein Mann steht lachend am Feuer und bereitet Essen in einer großen Pfanne zu. Destination Canada

Kanadas Kulinarik: 6 Erlebnisse, die den Gaumen auf Reisen schicken

Kanada ist groß. Richtig groß. Und genau so groß wie die Entfernung zwischen Vancouver und Halifax sind auch die Unterschiede auf dem Teller. Bei arktischem Moschusochsen-Ragout, Festessen ohne Besteck und mitternächtlichen Musiksessions samt Fischsuppe zeigt sich Kanada von seiner leckersten Seite – wild, charmant, kreativ und ziemlich unterhaltsam.

1. Jiggs Dinner und Fiddle-Musik in Atlantic Canada

In Atlantic Canada, also in Nova Scotia, New Brunswick, Prince Edward Island und Neufundland, ist die Küche nicht nur ein Ort zum Kochen, sondern auch die Bühne für spontane Volksfeste. Wenn sich Familien und Fremde zu Fiddle-Musik treffen, während Kohl, Kartoffeln und gesalzenes Rindfleisch im Topf brodeln, entstehen Abende, an die man sich erinnert – selbst wenn der Figgy Duff (Dampfpudding mit Rosinen) ein bisschen zu lange gedämpft wurde.

Menschen beim Jiggs Dinner und Fiddle-Musik in Nova Scotia.
Touism-Nova-Scotia

Ein paar Veranstalter wie die Baddeck Gathering Ceilidhs (über diesen Link lässt sich die Website von Baddeck Gathering Ceilidhs finden) oder die Cmon In!-Reihe in Charlottetown bringen diese Atmosphäre auch auf öffentliche Bühnen – mit Oatcakes, Stepptanz und reichlich Seemannsliedern. Geschmack des Abends: Salzfleisch trifft Kohl, begleitet von Geigenklängen und Geschichten aus alten Zeiten. Und wer Glück hat, bekommt eine Einladung in eine echte Küche hinterher.

2. Weingenuss in Prince Edward County

Die Gemeinde Prince Edward County hat sich leise zum feinen Pflaster für Vinophile gemausert. Zwischen Hügeln und Kalksteinböden wachsen inzwischen Rebsorten wie Pinot Noir und Cabernet Franc – angebaut von einer neuen Generation von Winzern, die auf Natur, Experiment und viel Geduld setzen. In der Trail Estate Winery gibt es Chardonnay mit Charakter (dieser Link führt zur Trail Estate Winery), bei Stoss Lee funky Pet-Nats mit Hefeschleier und bei Theia in Picton feine Speisen wie Entenconfit oder Carpaccio mit gebrannter Radicchio.

Menschen lachen und trinken Wein auf Trail Estate Winery in Ontario
Destination Ontario

Lieblingsort: Das Weinbar-Picknick im Sonnenuntergang. Ideal für alle, die gern mit einem Glas in der Hand philosophieren, ob man Erde schmecken kann.

3. Kamayan in Toronto

Kamayan heißt auf Tagalog so viel wie mit den Händen essen – und genau das passiert bei sogenannten Boodle Fights. Auf langen Tischen liegen Bananenblätter, darauf stapeln sich gebratener Tintenfisch, knuspriger Schweinebauch, Garnelen, Mango-Salat, gegrilltes Gemüse und ordentlich Knoblauchreis. Und dann gehts los. Kein Teller, kein Besteck, keine Hemmungen. In Restaurants wie Tinuno in Toronto (über diesen Link lässt sich die Website von Tinuno aufrufen) oder Jeepney in Winnipeg versammeln sich Gruppen zum kollektiven Eintauchen ins Geschmacksuniversum der philippinischen Küche. Tipp am Rande: Wer sich zum ersten Mal bis zum Ellbogen in Sauce wiederfindet, hat alles richtig gemacht.

Kamayan in Kanada, eine philippinische Art zu essen. Das Essen liegt auf Bananenblättern.
rpac78 / Shutterstock.com

4. Pilze, Beeren, Algen: Kanada fürs Körbchen

Warum nur wandern, wenn man auch pflücken kann? In ganz Kanada wachsen wilde Köstlichkeiten, und wer sich einer geführten Tour anschließt, lernt, was zwischen Farn und Moos genießbar ist. In Québec gehts mit Mycoboutique auf Pilzjagd (dieser Link führt zur Website von Mycoboutique). In Ontario führt ein Guide der Wiikwemkong First Nation über Manitoulin Island – mit Kräutersuche, Beerenkunde und anschließendem Open-air-Garen am Lagerfeuer. Und in British Columbia entführt Swallow Tail Culinary Adventures in die Wälder und ans Meer: mit Austern, Seetang, Pfifferlingen werden Pop-up-Dinner im Wald zubereitet (über diesen Link lässt sich die Website von Swallow Tail Culinary Adventures finden). Fun Fact: Wer Hagebutten, Pilze und Meeresspinat gesammelt hat, schätzt Clif Bars nie wieder so sehr.

5. Tundra to Table: Inuit-Küche auf Expeditionskreuzfahrt

Karamellisierter Moschusochse, langsam geschmortes Karibu, frisches Bannock (traditionelles Fladenbrot) mit wilden Beeren – und das alles mitten im Eis der kanadischen Arktis. Auf bestimmten Routen von Quark Expeditions gibt’s die Inuit-Küche als kulinarische Erfahrung auf See, zubereitet von Köchinnen und Köchen aus den Inuit-Gemeinschaften selbst (dieser Link führt zur Website von Quark Expeditions). Dazu erzählen sie Geschichten, erklären Zutaten, sprechen über das Leben im hohen Norden – während draußen Eisschollen treiben und vielleicht ein Wal vorbei winkt. Reisehöhepunkt: Nicht nur auf dem Teller, sondern auch im Kopf. Hier schmeckt man Kultur, Geschichte und Lebensweise.

6. Auf dem Teller: Top-Chef-Qualität

Koch bereitet Gericht im Cabaret L'enfer in Montreal zu.
@cabaret.lenfer und @massimoagogo / Instagram.com

Wer schon immer mal wissen wollte, wie fermentierte Tomatensauce schmeckt oder warum man 19 Zutaten für einen Salat braucht, wird in Kanada fündig. In Montreal führt Massimo Piedimonte mit Cabaret l’Enfer ein Restaurant, das bei Michelin punkten konnte (mit diesem Link lässt sich die Website von Cabaret l’Enfer aufrufen). In Toronto begeistert Altmeister Susur Lee mit panasiatischer Küche, bei der selbst Salat zur Show wird. Und in Calgary gibts bei Cluck N Cleaver die vielleicht besten Fried Chicken des Landes – zum Mitnehmen, ganz ohne Allüren, aber mit Starpower. Lieblingsgericht: Buttermilch-Fried-Chicken mit knuspriger Seele (dieser Link führt zur Website von Cluck N Cleaver).

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