Es ist die Zeit des Jahres, in der die Uhren in den Northwest Territories irgendwie anders ticken und die Zeit stehenzubleiben scheint. Die Mitternachtssonne lässt die Tage im Sommer nicht mehr enden. Wer will da schon ins Bett gehen, wenn so aufregende Stunden und einzigartige Erlebnisse darauf warten, erlebt zu werden. Wir haben sieben Vorschläge für die Nächte, die ja irgendwie keine sind.
Der Sprung ins kalte Wasser
Wir springen dann buchstäblich gleich mal ins kalte Wasser und brauchen für das nächtliche Bad weder eine Taschenlampe noch andere Lichtquellen. Denn egal, wann der Sprung in die Fluten eines Sees, eines Flusses oder auch des arktischen Ozeans in den Northwest Territories geplant ist, die Mitternachtssonne spendet im Sommer genügend Licht.
Die Zeit verlieren
An manchen Orten der Northwest Territories steht die Sonne bis tief in die Nacht am Himmel. Wie soll man da noch wissen, um welche Zeit des Tages es sich handelt, wenn sämtliche gewohnten Erkenntnisse zur Einschätzung der Tageszeit ausgeblendet sind? Wenn also mitten in der Nacht Boote zu Ausflügen in die Yellowknife Bay ihre Anker lichten, Vögel umherflattern und Füchse sich auf Futtersuche begeben. Genau die richtige Zeit für einen Roadtrip auf dem Dempster Highway. Dann spürt man mit jeder Pore des Körpers, was diese langen Sommertage zu bieten haben.
Frühstück zum Dinner
Während der Zeit der Mitternachtssonne kommt der natürliche Rhythmus des Körpers durcheinander. Der Blick fällt auf die Uhr: 23 Uhr. Wo bitte ist die Zeit geblieben? Warum also nicht durchstarten und ein Late Breakfast um 23 Uhr starten? Denn verspätete und vergessene Mahlzeiten gehören zum Leben unter der Mitternachtssonne einfach dazu.
Ohren aufgesperrt
Hört ihr das? Es sind die Rufe der Schwalben und der Waldsänger, die bis in den Morgen hinein zu hören sind. Das den Tag begrüßende Vogel-Konzert kann mancherorts bereits um halb zwei beginnen, denn die Vögel nutzen das Tageslicht, um aktiv zu sein. Tipp: Ein Spaziergang in den frühen Morgenstunden bei aufgehender Sonne und vollem Vogelgezwitscher ist wie ein magischer Konzertbesuch.
Petri Heil!
Früh aufstehen sollten Petrijünger in den Northwest Territories, die gerne im Morgengrauen die Angel auswerfen. Im südlichen Teil des Territory bricht die Morgendämmerung bereits irgendwann zwischen 2:30 Uhr und 3:30 Uhr an. Anglerglück gibt es garantiert am Great Bear Lake, wo zu jeder Zeit – Tag und Nacht – riesige Seeforellen geangelt werden können.
Dunkel war’s, die Nacht schien helle
Wer in den Northwest Territories während der Mitternachtssonne davon träumt, unterm Sternenhimmel einzuschlafen und hier und da eine Sternschnuppe zu erspähen, der sollte umdisponieren. Der Himmel scheint eher erleuchtet. Aber auch das hat seine Besonderheiten. Wie wäre es also, sanft ins Land der Träume wegzudösen, während sich der Himmel von der Abenddämmerung über das Dämmerlicht der Nacht bis zur Morgenerleuchtung und hin zum Tag verändert. Klingt wundervoll – oder?
Geht die Sonne jetzt eigentlich auf oder unter?
Wer sich etwa in Inuvik oder sonst wo nördlich des Polarkreises befindet und dann beobachtet, wie sich die Sonne entlang der Himmelslinie hebt und senkt, der fragt sich sicher, wann der eine Tag endet und der nächste beginnt. Wenn die Sonne untergeht (was sie hier ja nicht wirklich tut) und bevor sie wieder aufsteigt, ist das dann eigentlich ein Sonnenaufgang oder ein Sonnenuntergang? Oder etwa ein untergehender Sonnenaufgang? Gar ein aufgehender Sonnenuntergang? Derart metaphysische Gespräche kommen leicht zustande, wenn man den ganzen Tag und die ganze Nacht wach bleibt. Und während dieser tiefgründigen Gedankengänge und Diskussionen schaut man einfach auf die unglaublich schönen Sonnenauf- und oder -untergänge. Seufz!