Gletscherspalte am Athabasca Gletscher. Linus Strandholm / shutterstock.com

Gletscherzeit deluxe: 15 Tipps für den Athabasca Glacier

"Ein Ort, an dem Eis Geschichte schreibt, Wind Geschichten erzählt und Berge sich wie Monumente in den Himmel stemmen. Der Athabasca-Gletscher ist eine Naturgewalt mit Einladungsschreiben – für alle, die ein bisschen Abenteuer, viel Panorama und ein bisschen Frost im Herzen vertragen.

1. Der Icefields Parkway: Der Weg ist die Vorfreude

Icefields Parkway zum Athabasca Gletscher in den Rocky Mountains
Stuart Davies / Unsplash.com

Zwischen Jasper und Lake Louise schlängelt sich der Icefields Parkway durch ein Wunderland aus türkisfarbenen Seen, Felswänden und wilder Stille. Schon die Fahrt dorthin ist wie ein Roadmovie auf Zelluloid – nur echter.

Fotospot: Bow Lake im Morgenlicht – ein Spiegel, der Berge reflektiert, als hätte diese jemand hineingezeichnet.

2. Columbia Icefield Discovery Centre: Die Kommandozentrale

Columbia Icefield Discovery Centre am Athabasca Gletscher.
Ian Holmes / @irrationalcarny

Das Discovery Centre ist mehr als ein Parkplatz mit Aussicht. Hier gibt es Tickets, warme Suppen, Souvenirs mit Eisbärmotiven und ein Café mit Blick aufs ewige Eis. Wer Fragen hat, wird hier schlauer, wärmer und vielleicht auch ein bisschen euphorischer.

Good to know: Nur von hier aus starten die Shuttles zum Skywalk und zur Gletschertour. Ohne Discovery Centre geht nix.

3. Auf Tuchfühlung: Zu Fuß bis zur Gletscherzunge

Ein Pfad führt vom Discovery Centre direkt zur Gletscherzunge – vorbei an Schildern, die zeigen, wie sehr sich das Eis zurückgezogen hat. Es ist ein stiller Spaziergang in die Zeit, in der Mammuts noch Kalenderblätter ablutschten.

Fun Fact (gar nicht mal so witzig): Das Eis war vor gerade mal 125 Jahren noch doppelt so weit im Tal wie heute.

Zu Fuß zur Gletscherzunge des Athabasca Gletschers.
Brewster Travel Canada

4. Monstertrucks im Eis: Die Ice Explorer Tour

Diese kolossalen Fahrzeuge sehen aus, als wären sie aus einem Marvel-Film entlaufen – und fahren dann tatsächlich mit quietschendem Riesenrad aufs Eis. Drinnen wippen Kinder vor Aufregung, Erwachsene vor Erstaunen.

Good to know: Die Tour dauert etwa zwei Stunden – inklusive kleiner Glacial-Wasserverkostung direkt aus dem Eis.

Ice Explorer Tour
auf dem Athabasca Gletscher.
Brewster Travel Canada

5. Luft unter den Füßen: Der Skywalk

Eine Glasplattform schwingt sich über das Sunwapta Valley – 280 Meter über dem Nichts. Es knirscht nicht, es biegt sich nicht, aber das Herz macht trotzdem kleine Hüpfer.

Fun Fact: Die Glasplatten sind mehrfach kugelsicher und halten angeblich sogar einer Herde Elche stand. Theoretisch.

Sky Walk am Athabasca Gletscher.
Pursuit Collection Mike Seehagel

6. Wanderschuhe statt Reifen: Icewalk über den Gletscher

Geführt, gesichert, ausgestattet mit Steigeisen und Helm gehts über das Eis. Dabei entstehen Begegnungen mit Gletscherspalten, altem Schnee und vielleicht sogar einem murmeltierneugierigen Blick aus dem Fels.

Fotospot: Auf dem Gletscher, mit Blick auf den Snow Dome – ein Dreifach-Wasserscheideberg, von dem Wasser in drei Ozeane fließt.

Icewalk auf dem Athabasca Gletscher.
John Price / @johnpricephotography

7. Schichten, Schichten, Schichten

Was in Jasper 20 Grad hat, fühlt sich auf dem Gletscher an wie Kühlschrank auf Speed. Katabatischer Wind – klingt wie ein Sci-Fi-Schurke, ist aber ein eiskalter Fallwind direkt vom Gletscherrücken.

Good to know: Die Temperaturdifferenz zur Talstation liegt bei bis zu 15 Grad. Wer ohne Mütze kommt, lernt Mütze schätzen.

Eis an der Gletscherzunge des Athabasca Gletschers.
Andrew Penner

8. Sonnenaufgang im Märchenland

Früh aufstehen lohnt sich. Wenn die ersten Sonnenstrahlen über die Eisfelder kriechen, leuchten die Berge wie Goldbarren im Morgenlicht.

Fotospot: Parkplatz des Wilcox Pass Trails – mit Sicht auf den Gletscher und genug Platz für Thermoskanne und Kamera.

Ausblick auf den Athabasca Gletscher
Travel Alberta Colin Way

9. Gletscherwasser trinken – eiskalt, ungefiltert

Es gluckert, es glänzt, es schmeckt nach Steinzeit. Direkt aus einer Pfütze am Gletscher zu trinken ist wie eine Einladung ins Ur-Eis.

Good to know: Eine leere Wasserflasche mitzunehmen ist Pflicht für Genießer mit Mut zur Kälte.

Athabasca Gletscherwasser trinken
Pursuit Mike Seehagel

10. Mount Athabasca: Für Gipfelträumer

Wer sich mit Eispickel, Seil und Höhenmetern auskennt, kann mit Guide den 3.491 Meter hohen Athabasca erklimmen. Vom Gipfel winken Eisfelder bis zum Horizont.

Fun Fact: Mount Athabasca zählt zu den legendären 11.000ern der Rockies (Fuß, nicht Meter) – ein sportliches Sammlerziel für Bergsteiger.

11. Ein Picknick mit Ausblick

Die Rastplätze rund um das Discovery Centre sind wie Logenplätze zum Naturschauspiel. Wer vorher in Jasper oder Banff Snacks shoppt, spart Geld – und Nerven.

Good to know: Restaurants gibt es nur im Discovery Centre oder mit viel Glück in Saskatchewan River Crossing – eher teuer als lecker.

Blick auf Bergpanorama der Rocky Mountains am Athabasca Gletscher.
Mountain Madness Tours

12. Vorsicht, Saison!

Im Oktober ist Schluss mit Gletscherträumen. Dann schließen die Touren, und was bleibt, ist Wind, Schnee und eine leere Straße.

Good to know: Die Saison startet meist Anfang Mai und endet Mitte Oktober. Genaueres checken, bevor das Eis lockt.

13. Kombiticket statt Einzelabenteuer

Sky Walt am Athabasca Gletscher vor Bergpanorama.
Brewster Travel Canada

Die Pursuit-Pakete bündeln mehrere Highlights – wer noch Gondel oder Boot auf dem Zettel hat, kann clever kombinieren und dabei auch ein paar Dollar retten.

Good to know: Die Erlebnisse lassen sich auch auf verschiedene Tage verteilen – besonders praktisch bei Schlechtwetter.

14. Hike statt Shuttle

Für Puristen und Sparfüchse lohnt sich der Parker Ridge Trail. Nur wenige Kilometer entfernt, dauert etwa zwei Stunden – aber der Blick? Gletscher, soweit das Auge reicht.

Fotospot: Oben auf dem Grat, mit Sicht auf den Saskatchewan Glacier – größer, wilder und (noch) etwas weniger besucht.

Sky Walt am Athabasca Gletscher vor Bergpanorama.
Andrew Penner

15. Ohne Sprit kein Abenteuer

Tankstellen sind auf dem Icefields Parkway Mangelware. Wer auf Reserve fährt, sollte vorher beten – oder besser vorher volltanken.

Good to know: Letzte Tankmöglichkeiten: Jasper, Lake Louise und die berüchtigte Preistafel an der Saskatchewan River Crossing.

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