Ein Ort, an dem Eis Geschichte schreibt, Wind Geschichten erzählt und Berge sich wie Monumente in den Himmel stemmen. Der Athabasca-Gletscher ist eine Naturgewalt mit Einladungsschreiben – für alle, die ein bisschen Abenteuer, viel Panorama und ein bisschen Frost im Herzen vertragen.
1. Der Icefields Parkway: Der Weg ist die Vorfreude

Zwischen Jasper und Lake Louise schlängelt sich der Icefields Parkway durch ein Wunderland aus türkisfarbenen Seen, Felswänden und wilder Stille. Schon die Fahrt dorthin ist wie ein Roadmovie auf Zelluloid – nur echter.
Fotospot: Bow Lake im Morgenlicht – ein Spiegel, der Berge reflektiert, als hätte diese jemand hineingezeichnet.
2. Columbia Icefield Discovery Centre: Die Kommandozentrale

Das Discovery Centre ist mehr als ein Parkplatz mit Aussicht. Hier gibt es Tickets, warme Suppen, Souvenirs mit Eisbärmotiven und ein Café mit Blick aufs ewige Eis. Wer Fragen hat, wird hier schlauer, wärmer und vielleicht auch ein bisschen euphorischer.
Good to know: Nur von hier aus starten die Shuttles zum Skywalk und zur Gletschertour. Ohne Discovery Centre geht nix.
3. Auf Tuchfühlung: Zu Fuß bis zur Gletscherzunge
Ein Pfad führt vom Discovery Centre direkt zur Gletscherzunge – vorbei an Schildern, die zeigen, wie sehr sich das Eis zurückgezogen hat. Es ist ein stiller Spaziergang in die Zeit, in der Mammuts noch Kalenderblätter ablutschten.
Fun Fact (gar nicht mal so witzig): Das Eis war vor gerade mal 125 Jahren noch doppelt so weit im Tal wie heute.

4. Monstertrucks im Eis: Die Ice Explorer Tour
Diese kolossalen Fahrzeuge sehen aus, als wären sie aus einem Marvel-Film entlaufen – und fahren dann tatsächlich mit quietschendem Riesenrad aufs Eis. Drinnen wippen Kinder vor Aufregung, Erwachsene vor Erstaunen.
Good to know: Die Tour dauert etwa zwei Stunden – inklusive kleiner Glacial-Wasserverkostung direkt aus dem Eis.

5. Luft unter den Füßen: Der Skywalk
Eine Glasplattform schwingt sich über das Sunwapta Valley – 280 Meter über dem Nichts. Es knirscht nicht, es biegt sich nicht, aber das Herz macht trotzdem kleine Hüpfer.
Fun Fact: Die Glasplatten sind mehrfach kugelsicher und halten angeblich sogar einer Herde Elche stand. Theoretisch.

6. Wanderschuhe statt Reifen: Icewalk über den Gletscher
Geführt, gesichert, ausgestattet mit Steigeisen und Helm gehts über das Eis. Dabei entstehen Begegnungen mit Gletscherspalten, altem Schnee und vielleicht sogar einem murmeltierneugierigen Blick aus dem Fels.
Fotospot: Auf dem Gletscher, mit Blick auf den Snow Dome – ein Dreifach-Wasserscheideberg, von dem Wasser in drei Ozeane fließt.

7. Schichten, Schichten, Schichten
Was in Jasper 20 Grad hat, fühlt sich auf dem Gletscher an wie Kühlschrank auf Speed. Katabatischer Wind – klingt wie ein Sci-Fi-Schurke, ist aber ein eiskalter Fallwind direkt vom Gletscherrücken.
Good to know: Die Temperaturdifferenz zur Talstation liegt bei bis zu 15 Grad. Wer ohne Mütze kommt, lernt Mütze schätzen.

8. Sonnenaufgang im Märchenland
Früh aufstehen lohnt sich. Wenn die ersten Sonnenstrahlen über die Eisfelder kriechen, leuchten die Berge wie Goldbarren im Morgenlicht.
Fotospot: Parkplatz des Wilcox Pass Trails – mit Sicht auf den Gletscher und genug Platz für Thermoskanne und Kamera.

9. Gletscherwasser trinken – eiskalt, ungefiltert
Es gluckert, es glänzt, es schmeckt nach Steinzeit. Direkt aus einer Pfütze am Gletscher zu trinken ist wie eine Einladung ins Ur-Eis.
Good to know: Eine leere Wasserflasche mitzunehmen ist Pflicht für Genießer mit Mut zur Kälte.

10. Mount Athabasca: Für Gipfelträumer
Wer sich mit Eispickel, Seil und Höhenmetern auskennt, kann mit Guide den 3.491 Meter hohen Athabasca erklimmen. Vom Gipfel winken Eisfelder bis zum Horizont.
Fun Fact: Mount Athabasca zählt zu den legendären 11.000ern der Rockies (Fuß, nicht Meter) – ein sportliches Sammlerziel für Bergsteiger.
11. Ein Picknick mit Ausblick
Die Rastplätze rund um das Discovery Centre sind wie Logenplätze zum Naturschauspiel. Wer vorher in Jasper oder Banff Snacks shoppt, spart Geld – und Nerven.
Good to know: Restaurants gibt es nur im Discovery Centre oder mit viel Glück in Saskatchewan River Crossing – eher teuer als lecker.

12. Vorsicht, Saison!
Im Oktober ist Schluss mit Gletscherträumen. Dann schließen die Touren, und was bleibt, ist Wind, Schnee und eine leere Straße.
Good to know: Die Saison startet meist Anfang Mai und endet Mitte Oktober. Genaueres checken, bevor das Eis lockt.
13. Kombiticket statt Einzelabenteuer

Die Pursuit-Pakete bündeln mehrere Highlights – wer noch Gondel oder Boot auf dem Zettel hat, kann clever kombinieren und dabei auch ein paar Dollar retten.
Good to know: Die Erlebnisse lassen sich auch auf verschiedene Tage verteilen – besonders praktisch bei Schlechtwetter.
14. Hike statt Shuttle
Für Puristen und Sparfüchse lohnt sich der Parker Ridge Trail. Nur wenige Kilometer entfernt, dauert etwa zwei Stunden – aber der Blick? Gletscher, soweit das Auge reicht.
Fotospot: Oben auf dem Grat, mit Sicht auf den Saskatchewan Glacier – größer, wilder und (noch) etwas weniger besucht.

15. Ohne Sprit kein Abenteuer
Tankstellen sind auf dem Icefields Parkway Mangelware. Wer auf Reserve fährt, sollte vorher beten – oder besser vorher volltanken.
Good to know: Letzte Tankmöglichkeiten: Jasper, Lake Louise und die berüchtigte Preistafel an der Saskatchewan River Crossing.