Etwas mehr als acht Stunden dauert der Flug von Frankfurt in die westkanadische Metropole Toronto. Schon beim Landeanflug sieht man die glänzenden Wolkenkratzer, die das Ufer des Lake Ontario säumen – ein bisschen New York Feeling in Kanada! Und ähnlich viel zu bieten hat Toronto auch. Es ist nämlich nicht nur die Nähe zu den Niagarafällen, die die Stadt zu einem perfekten Urlaubsort macht. Zwischen großen Parks und schicken Galerien verstecken sich jede Menge kulinarischer Highlights, von Michelin gekürten Restaurants bis hin zu intimen Brunch-Spots. In unserem Toronto Food-Guide verraten wir euch die zehn besten Restaurants der Stadt!
Text: Susanne Jung-Klotz
CHUBBY’S JAMAICAN KITCHEN
Aus einem dekonstruierten Townhouse des späten 19. Jahrhunderts weht einem Inselluft entgegen. Zwischen freiliegenden Stahlpfeilern, Palmentapeten und warmen Holzpanelen wird jamaikanisches Essen serviert. Dazu gehören karibische Klassiker wie Jerk Chicken; also gegrilltes Hähnchen in einer würzig-scharfen Marinade, Backbananen oder jamaikanische Dumplings. Für vegetarische Gäste empfiehlt sich in der Chubby’s Jamaican Kitchen der leckere Süßkartoffeleintopf oder der frische Wassermelonensalat. An gleich zwei Bars mixen die Bartender spannende Signature Cocktails – die meisten davon natürlich mit bestem jamaikanischem Rum. Und wo wir schon dabei sind: Insgesamt gibt es hier 12 unterschiedliche Sorten Premium-Rum, durch die man sich am Abend probieren kann.
Sushi Masaki Saito
Von der 200 Jahre alten japanischen Ess-Theke bis zu den traditionellen Shōji-Wänden aus Holz und Papier: Alles in diesem Restaurant in Toronto fühlt sich nach Japan an. Und das Essen? Überlassen wir dem Koch! Bei Masaki Saito wird nämlich nach dem traditionellen Prinzip »Omakase« gekocht. Übersetzt heißt das so viel wie »Ich überlasse es Ihnen«. Der Chefkoch aus Hokkaido bereitet mit tagesfrischen Zutaten ein erstes Gericht zu. Mundet es dem Gast, baut er die restlichen Speisen darauf auf. Üblicherweise werden bei Omakase ganze zehn bis zwanzig saisonale Gänge serviert.
Das hat übrigens seinen Preis: In diesem Restaurant mit zwei Michelin Sternen zahlt man 650 Dollar für das Menü.
Giulietta
Koch Rob Rossi bezeichnet sein Restaurant Giulietta als »Nachbarschaftslokal« mit ehrlichem und authentischem italienischen Essen. Zugegeben ist es mit seinem sleeken unaufgeregten Interior Design etwas zu schick für das einfache Restaurant um die Ecke, dennoch hat es einen gewissen Wohlfühlfaktor. Dafür sorgt vor allem die »Chef’s Bar«. Hier bereitet der Fernsehkoch frische Pasta und mediterrane Lieblingsgerichte vor den Augen seiner Gäste vor. Das Entertainen gewohnt, lässt er es sich nicht nehmen, durch die einzelnen Schritte zu führen. Bei diesem interaktiven Speiseerlebnis entführt er die Besucher kurzerhand auf eine Reise in die italienische Sonne, mit ihren intensiven Aromen und ihrem Guten-Laune-Essen.
Mimi Chinese
Dieses chinesische Restaurant begrüßt seine Gäste mit einem Faible für Vintage-Charme. Klassischer China-Dekor mit dunklen Blumentapeten, roten Sitzecken und flirrenden Neonlichtern trifft auf traditionelle Gerichte mit modernem Twist. Wie in China so üblich, bestellt man nicht etwa nur ein Gericht. Nach klassischer Manier werden verschiedene kleine Speisen ausprobiert, geteilt und genossen. Da wären zum Beispiel ein scharfer Gurkensalat mit blumigem Finish, Shrimp-Toast mit scharfer Senf-Mayonnaise oder Seebarsch mit fermentierten Chilis. Klassiker wie gebratener Reis oder Gemüse Stir-Fry dürfen natürlich auch nicht fehlen! Alles in allem eins der besten Restaurants in Toronto für einen Abend mit Freunden oder Familie.
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Louix Louis
Das Louix Louis im 31. Stock des St. Regis Toronto ist vor allem eins: Glamourös. Benannt nach dem französischen König Louis X, zeichnet sich das Restaurant in Toronto durch goldenen Dekor, warmes Licht und eine marmorierte Decke aus, ohne dabei aber altbacken zu wirken. Nach eigenen Aussagen kennt Louix Louis sich mit dem »Guten Zeug« aus – »denn wer weiß, was das Morgen bringt.«
Wie der Morgen hier aussieht, ist aber relativ klar. Nachdem die Gäste mit einem Welcome-Mimosa angestoßen haben, geht es weiter mit Trüffel-Eggs-Benedict oder Lachs und Kaviar-Toast. Dazu gibt es saisonales Obst, duftendes Gebäck und zum Nachtisch ein Erdbeer-Vanille-Küchelchen oder »Choux au craquelin« – also kleine Gebäckteilchen, gefüllt mit einer schokoladigen Mandel-Ganache. Perfekt für alle, die jede Mahlzeit zelebrieren wollen!
Curryish Tavern
»Curryish« bedeutet frei übersetzt so was wie »curry-mäßig«. Ungefähr so könnte man das Restaurant vereinfacht auch beschreiben. Koch Miheer Shete wurde in Mumbai geboren und das spürt man in seiner Küche. Er kombiniert kanadische Zutaten gekonnt mit indischen Gewürzen und klassischen Currys. Zum Lunch gibt es Chicken Tikka Wraps oder eine Paneer Pakora Bowl mit Zitronenreis. Vegetarier entscheiden sich am Abend für Spinat-Gnocchi mit Blumenkohl-Curry, Fleischfans wählen Seebarsch, gefüllt mit Kokosnuss und einer Zitronen-Kurkuma-Soße.
Besonders cool: Einige der Gerichte kann man als »Heat at Home Meals« kaufen, perfekt für eine schnelle, leckere Mahlzeit an einem vollgepackten Sightseeing-Tag. Und wer weiß – vielleicht werden seine Gerichte bald selbst zu modernen Klassikern!
Baro Toronto
Das Baro Toronto ist ein kleines Stück Lateinamerika mitten in Kanada. Auf ganzen vier Stöcken bietet das Restaurant in Toronto eine einzigartige kulinarische Erfahrung für jeden Anlass: ob ein ausgiebiges Essen im Main Dining Room, ein kurzer Stopp in Pablo’s Snack House, eine Party im Loft oder ein Barbecue mit Cocktails auf der stylishen Dachterrasse.
Auf dem Menü stehen verschiedene Gerichte aus ganz Südamerika wie Thunfisch Ceviche, Jackfruit Empanadas oder geröstetes Hühnchen mit Cilantro und Chimichurri. Überraschende Kreationen wie gebratene Paprika mit japanischem Yuzukoshō und Sesam oder Langusten Mac & Cheese lockern das Konzept auf.
Ein besonderes Highlight ist auch der Brunch, bei dem Frühstücksklassiker im Latino-Style neu interpretiert werden. Wie wäre es zum Beispiel mit einer südamerikanischen Shakshuka oder Pancakes mit Backbananen, Guaven und Queso fresco?
Richmond Station
Eine Art Bahnhofswegweiser zeigt in Richtung des großen Bullaugen-Fensters, auf dem in goldenen Buchstaben fein säuberlich »Richmond Station« steht. Der Wunsch dahinter, ist ein Spot in Downtown Toronto zu sein, an dem man nach der Arbeit schnell sein Lieblingsgericht isst und immer wieder auf die gleichen Leute trifft. Obwohl das Menü klassisch kanadisch und down to earth ist, umgibt es ein Hauch des Besonderen. Da wären ein klassischer Burger mit Rosmarin-Pommes oder Spanferkel mit geräucherter Chili-Sauce. Für Vegetarier gibt es zum Beispiel geeiste Maissuppe oder gebackenen Brie mit Wildblütenhonig. Lust auf was Außergewöhnliches?
Alle zwei Wochen kreiert der Chefkoch der Station ein neues Tasting-Menü mit frischen, lokalen Zutaten aus Südontario. Einfach köstlich!
Gia Toronto
Das Essen bei Gias ist so gut, dass selbst überzeugten Fleischessern kaum auffällt, dass alles vegetarisch ist. In der Tat finden sich auf der Karte ausschließlich vegetarische oder vegane Interpretationen der italienischen Küche. Was bei cremigem Gemüserisotto, Trüffel-Pasta oder würzigen Arancini nicht schwerfällt, bedarf bei Fleischbällchen schon etwas mehr Fantasie. Die leckeren Meatballs mit der Pankokruste und dem cremigen Mozzarella sind aus »Impossible Meat«, einem hochwertigen Fleischersatz.
Übrigens: Gia ist eines der ersten kanadischen Restaurants, das vom Guide Michelin erwähnt wurde!
Alder Toronto
Ein prasselndes Feuer ist das Herzstück des Restaurants in Torontos Fashion District. Über ihm werden hochklassiges Fleisch, frische Meeresfrüchte und knackiges Gemüse geröstet. Koch Patrick Kriss, Besitzer von gleich sechs spannenden Gastronomiebetrieben, hat es sich zum Ziel gesetzt, mit Rauch und Feuer Röstaromen aus den frischen Zutaten zu kitzeln und sie in ganz neue Geschmackswelten zu überführen. Er kombiniert kanadische Tradition mit europäischen Elementen, die er aus seiner Zeit in Frankreich mitgebracht hat. Dabei heraus kommen gegrillter Oktopus oder Iberico Steak mit frischen Pfifferlingen, gerösteter Blumenkohl mit würzigem Chimichurri oder Burrata mit gerösteter Nektarine.
Getoppt wird das Ganze noch von der einzigartigen Location: Dem Ace Hotel. Entworfen von einem preisgekrönten Architektenteam, beeindruckt das Gebäude mit brutalistischem Retro-Stil und einem offenen Grundriss mit hohen Decken.