Die rauen Küsten Kanadas sind wild und schön aber meist auch so gefährlich, dass sie schon seit Jahrhunderten von unzähligen Leuchttürmen gespickt werden. Allein an der Küste Nova Scotias stehen über 150 solcher Lichtgestalten und warnen ankommende Schiffe vor dem Fels in der Brandung. Wir zeigen die schönsten von ihnen und rufen verzückt: »Land in Sicht!«
Gibraltar Point Lighthouse, Ontario
Nicht an der Küste, sondern direkt vor den Toren Kanadas größter Stadt, auf den Toronto Islands im Ontario See, steht der 25 Meter hohe graue Steinturm. Erster Leuchtturmwärter war der aus dem bayerischen Ansbach stammende John Paul Radelmüller, um dessen Ermordung im Januar 1815 sich etliche Mythen ranken. Angeblich geistert er noch heute um den 1808 erbauten Turm.
Fisgard Lighthouse, British Columbia
Es war das erste Leuchtfeuer an der Westküste Kanadas. Seit dem 16. November 1860 kennzeichnet das Fisgard Lighthouse den Hafeneingang eines wichtigen Stützpunkts der britischen Royal Navy in der damaligen Kolonie Vancouver Island. Mittlerweile liegt im Hafen von Esquimalt die kanadische Marine. Der Leuchtturm aber ist heute noch in Betrieb und das ehemalige Wärterhaus kann sogar besichtigt werden.
Cap-des-Rosiers Lighthouse, Québec
1632 wurde das kleine Örtchen Cap-des-Rosiers erstmalig in einer Kartierung des französischen Pioniers Samuel de Champlain erwähnt. Es liegt an der Spitze des Forillon Nationalparks, dem ältesten Nationalparks Kanadas. Mit 34,1 Metern ist der gleichnamige Leuchtturm auch der größte Leuchtturm Kanadas. Ob der erste Wärter Eugène Trudeau ein Vorfahre des heutigen Premierministers war, ist allerdings nicht bekannt.
Jennifer Latuperisa-Andresen
Peggy’s Point Lighthouse, Nova Scotia
Über die Grenzen Kanadas hinaus bekannt ist wohl Peggy’s Point Lighthouse in Nova Scotia. Pittoresk auf den glattgespülten Granitfelsen von Peggy’s Cove gelegen ist der Turm einer der Höhepunkte der 339 Kilometer langen Leuchtturmroute zwischen Halifax und Yarmouth. Etlichen Warnschildern zum Trotz fallen dem beliebten Fotomotiv immer wieder unachtsame Urlauber zum Opfer, die auf den glatten Felsen die Wucht der Wellen unterschätzen und dann aus dem Wasser gefischt werden müssen.
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CTC
Louisbourg Lighthouse, Nova Scotia
Einst wurde an dieser Stelle im Norden Nova Scotias mit dem Bau des allerersten Leuchtturms Kanadas begonnen. Das war im Jahr 1734. Der mittlerweile vierte Nachfolger leuchtet nun schon seit 1923 und hat es sogar bis ins Kino geschafft. Er spielt eine besondere Rolle in dem kanadischen Beziehungs-Dramas »Take This Waltz« mit Michelle Williams und Seth Rogen. Der gleichnamige Titel Song stammt übrigens aus der kanadischen Feder Leonard Cohens.
Cape Spear Lighthouse, Neufundland
Nur wenige Kilometer südöstlich von St. John’s, einer der ältesten Städte Nordamerikas, streift der Lichtkegel des Cape Spear Lighthouse des Nachts über den Nordatlantik. Es ist der östlichste Punkt des amerikanischen Kontinents. Der Name »Spear« (engl.: Speer) hat übrigens nichts mit dem Wurfgerät zu tun. Die Portugiesen nannten den Ort einst »Cabo da Esperança« (Kap der Hoffnung), vom französische Pendant »Cap d’Espoir« blieb im Englischen dann irgendwann nur noch »Cape Spear« übrig.
Quirpon Lighthouse, Neufundland
Einer der besten Plätze, Eisberge zu sehen, ist hier auf Quirpon Island. Im äußersten Norden Neufundlands, am Rand der Belle-Isle-Straße, kann man die teilweise Jahrtausende alten Eisgiganten bei ihrer gemächlichen Reise aus der Arktis beobachten. Die Gebäude rund um den noch intakten Leuchtturm beherbergen eine kleine Pension mit 10 Zimmern. Wer hier vorbeischaut, sollte unbedingt eine Zodiac-Tour zu den Eisbergen nicht verpassen.
Lighthouse Park, West Vancouver, British Columbia
Im Vorspann der Horror-Serie Harper’s Island stand der Leuchtturm am Point Atkinson Pate für die von einer Reihe mysteriöser Morde heimgesuchte gleichnamige Insel. Im realen Leben geht’s hier an der Südwestspitze West Vancouvers wesentlich weniger gruselig zu. Der 75 Hektar große Lighthouse Park ist ein sehr idyllisches Areal und wird von einem zehn Kilometer langen Netz gut erschlossener Wanderwege durchzogen.