Plastik Flaschen hintereinander aufgereit Jonathan Chng

Kanada macht Schluss mit Plastik!

Kanada verbietet ab 2021 Einmal-Plastik-Produkte – und ist damit Vorreiter im Kampf gegen den Plastikmüll. Wir zeigen euch, welche Dinge in Kanada davon betroffen sein werden – und was bereits geschehen ist.

 

Noch ist nicht genau festgelegt, welche Produkte ab 2021 in Kanada verschwinden werden. Doch wir verschaffen einen Überblick über die größten Übeltäter, die vermutlich in Kanada bald Geschichte sein werden.

Zwei Äpfel in einer Plastiktüte mit schwarzem Hintergrund
Sophia Marston

Plastikstrohhalme und Plastiktüten

In manchen Gemeinden in British Columbia sind bereits seit diesem Monat (Juni 2019) Plastikstrohhalme und Tüten verboten – so zum Beispiel in Tofino und Ucluelet. Plastiktüten werden des Weiteren ab dem 1. Juli 2019 in Prince Edward Island verbannt. Dies passiert im Zuge des  »Plastic Bag Reduction Act«. Auch Papier- und recycelbare Tüten dürfen dem Kunden nur gegen einen Aufpreis angeboten werden. Neufundland und Labrabor haben schon angekündigt, bald nachzuziehen. Ab 2021 dürfte dieses Anti-Plastiktüten-Gesetz vermutlich landesweit gelten.

Vier Plastikbecher mit Plastikstrohhalmen stehen hintereinander
Sagar Chaudhray

 

To-Go-Boxen

Wer regelmäßig Essen bestellt, kennt sie zur Genüge, die Styropor-Boxen, in denen Essen zum Mitnehmen verpackt wird. Auch manche To-Go-Becher für Heißgetränke sind aus Styropor gefertigt. Styropor ist höchst umweltschädlich. Der Grund dafür, ist dass es nur schwer und selten recycelt wird. Außerdem wird vermutet, dass Styropor krebserregend sein soll. Mit einem Verbann von Einmal-Plastik werden die Styropor-Verpackungen in Kanada vermutlich ganz verboten werden.

Person hält Styropor to go Kaffee Becher vor einem rot-blauen Hintergrund
Marion Michele

Plastikbesteck und -teller

Plastikteller können zwar recycelt werden, jedoch werden sie aufgrund ihrer flachen Form leider oft als Papier erkannt und falsch sortiert. Palmenblätter, Bambus, Papier oder sogar Teller aus Zuckerrübe sind eine gute Alternative. Auch Plastikbesteck wird in manchen Lieferdiensten bereits durch organische Materialien ersetzt – manche sind sogar essbar.

Poutine wird mit von zwei Menschen mit Plastikgabeln geteilt
Habib Sajid/shutterstock.com

Plastikflaschen

Jede Minute werden weltweit eine Millionen Plastikflaschen verkauft! Nur etwa 50 Prozent der genutzten Plastikflaschen werden wirklich recycelt – der Rest landet in Müllhalden und kann giftige Gase verbreiten. Deswegen haben viele Universitäten in Kanada bereits Plastikflaschen von ihrem Gelände verbannt.

eine Plastikflasche am Strand. Im Hintergrund ist der Sonnenuntergang zu sehen.
Ishan @seefromthesky

Frischhaltefolie

Sie ist einfach praktisch: Frischhaltefolie. Doch nähme man all die Frischhaltefolie, die in den letzten 70 Jahren auf der Erde verbraucht wurde, so könnte man den gesamten Planeten damit umwickeln. Dabei gibt es bereits nachhaltigere Produkte, wie zum Beispiel Bienenwachspapier. Das dürfte dann bald in Kanada zum Standard werden.

Weihnachtsessen in Frischhaltefolie eingepackt
NSCPhotography/shutterstock.com

 

Zip-Tüten & Six-Pack-Ringe

Auch sehr verbreitet in den USA und Kanada: Sandwiches & Co in kleine wiederverschließbaren Plastiktüten (Zip-Beutel) zu verpacken. Leider werden diese selten wiederverwertet – eine einzige amerikanische Familie benutzt schätzungsweise 500 dieser Tüten jedes Jahr! Ab 2021 werden diese Tüten aus Kanada vermutlich verschwinden. Und eine Grausamkeit sollten wir dann auch nicht mehr sehen müssen: Meerestiere, deren Körper in Plastikringen stecken. Meistens werden diese um Six-Packs von Dosengetränken gepackt. Diese werden nämlich dann aus Kanada und – wenn alle mitziehen – hoffentlich bald auch aus unseren Ozeanen verschwinden.

Sechserträger aus dem Meer, gefunden am Strand.
Brian Yurasits
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