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Kanada vs. USA

Kanada ist das bessere Amerika. Ganz klar. Warum? Das erkläre ich dir hier und scheue auch den Vergleich nicht – mit dem Nachbarn. Ganz im Gegenteil.

Kann ich die Unterschiede zwischen Kanada und den USA eigentlich beurteilen? Diese Frage ist durchaus berechtigt und sollte vorweg geklärt werden. Schließlich könnte ich euch ja einen Bären aufbinden. Aber nein – tatsächlich habe ich sehr viel Zeit in den USA verbracht. Meine Familie lebt dort und die Sommer wurden gerne in Kalifornien verbracht. Viele schöne Kindheitserinnerungen verbinde ich mit diesem Amerika.

Und nachdem ich auch oft in den USA als Reisejournalistin unterwegs war, kenne ich das Land ganz gut. Immerhin habe ich 22 Staaten schon bereist. Kanada hingegen ist ebenfalls fest in meinem Gedächtnis verankert. Ich kenne das Land wie kein anderes. Selbst die kanadische Arktis durfte ich schon erkunden – und mehr als 20 Mal habe ich dieses großartige Land mit seiner unglaublichen Weite schon besucht und dabei für immer in mein Herz geschlossen.

Expedition in der kanadischen Arktis bei Nunavut
Jason van Bruggen

Freundlich, lebendig, vielfältig

Und eins steht fest: das fiel mir nicht schwer. Denn Kanada ist weltoffen, die Menschen sind entspannt, stets freundlich und die Kultur ist lebendig. Zugegeben, das ist eine sehr subjektive Wahrnehmung. Auch Kanada ist, wie die USA, ein bekennendes Einwanderungsland und das nach klaren Regeln. Auch deshalb ist das Land des roten Ahorns ein ethnisches Mosaik und stolz auf die Einzigartigkeit seiner multikulturellen Gesellschaft. Das Miteinander der Kulturen ist in Kanada eine Selbstverständlichkeit.

Freunde auf einem Street Food Festival in Calgary
Travel Alberta/ Mike Seehagel

Ministerpräsident Justin Trudeau definierte Kanada deshalb als postnationale Gemeinschaft. Das klingt philosophisch, bedeutet aber im Grunde nur, dass es ein Land ohne Kernidentität ist. Hier verbindet die Vielfalt die Bürger. Und das Leben ist geprägt von einem toleranten und entspannten Lifestyle. Klar, im zweigrößten Land der Welt ist reichlich Platz für persönliche Freiheiten.

Lachende Frau in einem Nationalpark in Kanada
Destination Canada

Abenteuer

Und auch Platz für reichlich Abenteuer. Womit wir schon beim Thema wären:

Fangen wir mit dem ausgiebigsten aller Abenteuer an. Der längste Wanderweg der Welt beispielsweise, Trans Canada Trail, führt 24.000 Kilometer durch Kanada. Der längste der USA hingegen – das ist der Appalachian Fernwanderweg – kommt nur auf schlappe 3.523 Kilometer und führt aber immerhin durch 14 Bundesstaaten.

Kanada vs USA: Der längere Wanderweg befindet sich mit dem The Great Trail in Kanada
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Küstenwunder

Jetzt zur Küste – auch die ist in Kanada nicht nur 90.000 Kilometer länger als in den USA, sie ist auch wesentlich beeindruckender. Beispielsweise gab es letztes Jahr einen Rekord an Walsichtungen an den Küsten, an denen sich etwa 30 verschiedene Walarten tummeln. Die USA hat eine vergleichsweise geringe Population von etwa 75 residenten Orcas – das sind die Schwertwale, die dauerhaft in einer Region verweilen. In Kanada hingegen sind es doppelt so viele.

Kanada vs. USA: In Kanada kann man mehr Wale sichten
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Wildlife-Highlights

Und wenn wir beim Meer bleiben – wo sonst kann man auf der Fahrt vom Atlantik zum Pazifik einen Abstecher ans Polarmeer einlegen? Nirgends. Und beim Thema Polarmeer, müssen wir auch gleich über die kanadischen Wildlife-Highlights sprechen.

Eisbär in kanadischer Wildnis
Jennifer Latuperisa-Andresen

Die Eisbären beispielsweise. Der Eisbär streift sicherlich auch durch Alaska. Aber die Fakten sagen, dass zweidrittel der Population in Kanada lebt. Und tatsächlich ist es auch nicht schwierig, dem Eisbär in sicherer Distanz auf einer Reise zu begegnen. An der Hudson Bay in Manitoba ist das dank toller touristischer Produkte leicht zu verwirklichen. Ein – auch für mich – unvergessliches Erlebnis. Das Glück, einen Eisbär aus nur geringer Entfernung zu sehen, wurde mir schon das ein oder andere Mal in Kanada zuteil.

Den berühmten und scheuen Geisterbär jedoch, auch Spirit Bear genannt, eine seltene Form des Schwarzbärs (nämlich ein weißer!), ist mir tatsächlich noch nie begegnet. Er lässt sich auch nur im Regenwald British Columbias aufspüren.

Geisterbär im Great Bear Rainforest in British Columbia
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Gletscher & Seen

Ja, richtig gehört, Regenwald. Wer hätte das gedacht im Ahornland? Aber es steht fest – die Landschaft Kanadas ist wesentlich abwechslungsreicher, als manch einer es erwartet. Und auch wenn die Rocky Mountains sich durch beide Staaten ziehen, sind sie doch auf der kanadischen Seite wesentlich dramatischer.

Selbst beim Element Wasser hat Kanada die Nase vorn. Nicht nur, dass man imposante Eisberge vom Logenplatz aus bestaunen kann – die Kanadier nennen auch über 870.000 Seen ihr Eigen. Eine Zahl, gegen die die USA mit nur knapp über 100.000 Binnengewässern nicht ankommt und die jede Menge Outdoor-Abenteuer verspricht. Und noch ein weiteres Highlight – neben den türkisfarbenen Seen – sind die Gletscher. In Kanada gibt es davon stolze 9.751, in den USA hingegen nur 5.763.

Athabasca-Gletscher in Kanada
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Roadtrip

Und wie lässt sich diese kontrastreiche und urige Landschaft am besten erleben? Mit einem Roadtrip! Beispielsweise über die unvergleichlich schöne Panoramastraße, den Icefields Parkway, entlang der kontinentalen Wasserscheide. Stop-and-go-Verkehr gibt‘s dort nicht – es sei denn, es blockiert mal wieder ein Elch oder eine Herde Bisons die Fahrbahn.

Die prächtige Panoramastraße Icefields Parkway
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Denn im Gegensatz zu den USA, ist es in Kanada wesentlich wahrscheinlicher auf Wildtiere zu treffen, als einem Menschen zu begegnen. Das drittgrößte Land der Welt, die USA, hat über 345 Millionen Einwohner. Das zweitgrößte Land der Welt hingegen – nur ca. 41 Millionen. Und das sind richtig freundliche Zeitgenossen.

Wie ich also schon sagte – Kanada ist das bessere Amerika!

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