Paar beobachtet den Nachthimmel im Grasslands National Park Tourism Saskatchewan, Chris Hendrickson Photography

Ontario: Kein Licht im Dunkel

Die Sterne am Firmament funkeln sehen zu können, ist in den meisten Städten und Regionen der Welt gar nicht so einfach, denn die Lichtverschmutzung naher Großstädte vernebelt häufig den Blick – nicht so im Südosten Kanadas.

Ein außergewöhnlicher Sternenhimmel sowie eine geringe Lichtverschmutzung sind Voraussetzungen, um von der International Dark Sky Association das Prädikat für einen atemberaubenden Sternenhimmel zu erhalten. Der Quetico Provincial Park in Ontario erfüllt alle Kriterien und wurde offiziell am 23. Februar 2021 zum Internationalen Dark Sky Park ernannt. Somit ist der Quetico Provincial Park der dritte Park im Ontario Parks System, der diese internationale Auszeichnung für einen besonderen Nachthimmel erhalten hat.

Sternenhimmel im Quetico Provincial Park
Kay Lee

Insgesamt gibt es in Ontario neun solcher Lichtschutzgebiete. Im gesamten nordamerikanischen Land wurden 22 Orte von der Royal Astronomical Society of Canada ausgezeichnet, an denen die Beobachtung des Sternenhimmels zum besonderen Erlebnis wird.

 

Schutz der Dunkelheit

Und das ist gar kein leichtes Unterfangen, denn Gebiete, die es in die internationale Liste der Lichtschutzgebiete schaffen wollen, müssen strenge Auflagen erfüllen: Die Region muss nicht nur einen außergewöhnlichen Sternenhimmel vorweisen können, sondern sich zudem dem Schutz der Dunkelheit verpflichten und Lichtverschmutzung in allen Formen reduzieren oder beseitigen. Dadurch soll das empfindliche Ökosystem geschützt werden.

Ontario Parks

 

Licht vermeiden

Und so hat man im Quetico Provincial Park dafür gesorgt, dass alle Beleuchtungen, wie Straßenlampen oder Beschilderungen, die in den Himmel abstrahlenden, ausgeschaltet oder zumindest abgeschirmt wurden. Zudem wurden neue Bildungsangebote für Besucher rund um Lichtschutz und Sternenbeobachtung etabliert.

Der Quetico Provincial Park ermutigt außerdem alle Besucher, den Nachthimmel zu schützen und Lichtemissionen zu vermeiden. So sollen möglichst die Außenleuchten an Wohnmobilen nur eingeschaltet werden, wenn das wirklich nötig ist. Auf solarbetriebenen Lampen, die die ganze Nacht leuchten, und auf Lichterketten soll ebenfalls verzichtet wird.

 

Das erstes Lichtschutzgebiet

Seit 1999 gibt es diese besonderen Orte in Kanada, an denen der Blick in den Himmel zum besonders atemberaubenden Erlebnis wird. Kanada war das erste Land der Welt, das offiziell Lichtschutzgebiete ausgewiesen hat. Die Royal Canadian Astronomical Society ernannte kurz vor dem Millennium das Torrence Barrens Dark Sky Reserve, zwei Stunden nördlich von Toronto gelegen, zum allerersten Schutzgebiet. 

Star Trails im Dark Sky Reserve Torrance Barrens in Muskoka
OksanaPoliakova/shutterstock.com

 

Größer. Dunkler. Kanadastisch!

Das dunkelste Dark Sky Preserve Kanadas ist der Grasslands Nationalpark in Saskatchewan, das größte der Wood Buffalo National Park, der sich über die Nordwest-Territorien und Alberta erstreckt. Er ist 44.807 Quadratkilometer groß und damit fast so groß wie Niedersachsen. Der Park ist zudem das zweitgrößte Lichtschutzgebiet der Welt (nach Grönland) und das größte Dunkelhimmelreservat der Welt.

Sternenhimmel über dem Jasper National Park, Alberta
ElsaAmsterdam/shutterstock.com

Zelebriert wie in keinem anderen Park in Kanada wird der Nachthimmel im Jasper Nationalpark, wo jeden Herbst das zweiwöchige Dark Sky Festival Besucher anlockt. Im Kejimkujik Nationalpark in Nova Scotia können Besucher beim atemberaubenden Erlebnis des Sterneguckens nicht nur in ferne Galaxien reisen, sondern auch in die Kultur der Mi’kmaq First Nations, für die die Dunkelheit eine besondere Rolle spielt.

 

Hier geht es zu weiteren spannenden Dark Sky Preserves.

Aktuelle Informationen zu Reisen nach Kanada findet ihr auf kanadastisch.de.

Und wer Lust hat Kanada zu entdecken, kann das jetzt auch virtuell tun.

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