Poutine wird mit von zwei Menschen mit Plastikgabeln geteilt Habib Sajid/shutterstock.com

Das Nationalgericht: Einmal Poutine bitte!

Wir haben Sauerkraut. Die Schotten haben Haggis. Die Polen haben Piroggi und für die Kanadier hat Poutine den Stellenwert eines Nationalgerichts.

Wie alles begann

1957. Fernand Lachane steht hinter seinem Tresen in Quebéc und verkauft Pommes Frites – so wie jeden Tag. Da kommt ein Kunde und bestellt die Portion frittierter Kartoffelspalten nicht nur mit »gravy« (Soße!), sondern zusätzlich mit Käse. »Ça va faire une maudite poutine!«, ruft Fernand entsetzt.  Auf Deutsch:

Das wird doch eine riesen Sauerei!

Ja, wurde es. Aber ganz nebenbei erfand er dafür nicht nur einen Namen, sondern zudem das kanadische Nationalgericht.

Poutine Stand mit jungem Verkäufer, der eine rote Cap und Schürze trägt
Kristi Blokhin/shutterstock.com

Ob diese Geschichte wirklich wahr ist oder nur Mythos, ist heute schwer nachzuvollziehen. Sicher ist: Poutine ist seit den 1960er Jahren auf Erfolgskurs in den Fast-Food-Buden Kanadas.  Mittlerweile bieten alle Schnellimbiss-Ketten Poutine an, meist jedoch wird man mit einer enttäuschenden Portion Pommes zurückgelassen, auf die ein Klecks Soße und ein weiterer Klecks Flüssigkäse verteilt wurden. Doch diese Varianten zählen nicht.

Heute wird sie veredelt

Poutine braucht auch einen gewissen Anspruch. In Entenfett frittierte Kartoffeln beispielsweise, die mit einer geschmacklich durchaus groben Soße ertränkt werden, und worauf »cheese curds« (Käsestückchen) verteilt werden, die meist und am besten aus einem guten Cheddar bestehen. Aber Achtung, der Käse muss quietschen! Das ist Pflicht.

Poutine Pommes
Simba Sim/shutterstock.com

Aber – und das haben wir wohl dem Trend der Fusionküche zu verdanken – das Misch-Masch-Gericht kommt heutzutage auch in der hochpreisigen Gastronomie an. Dann aber wird es gespickt und garniert mit Wildlachs, Foie Gras, Hummer oder geriebenem Trüffel. Na ja, warum auch nicht?

Irgendwie zeigt die Vielfalt der Poutine heute symbolisch die Offenheit der Kanadier.

Und weil euch eine richtig gute Portion nicht entgehen soll, hier meine Top 5 der Best-Poutine-Places.

Le Smoking BBQ, Montreal

Die Jungs von Le Smoking BBQ haben gleich zweimal den Preis für die beste Poutine des Landes abgestaubt. Absolut verdient.

 

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Joe Beeverz Bar & Grill, Brandon, Manitoba

Bei Joe Beeverz wurde einst die größte Portion Poutine der Welt zubereitet. Schmeckte so gut, dass sie schnell aufgegessen war.

 

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La Poutine, Edmonton

20 Varianten werden hip im trendigen Garneau-Viertel serviert.La Poutine gehört auch geschmacklich ganz weit nach oben.

 

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La Belle Patate, Vancouver

Das Auge isst nicht immer mit. Bei La Belle Patate zumindest sollte man das ein oder andere Äuglein zukneifen und den Geschmack auf sich wirken lassen. Nur echt, wenn in Aluschale serviert.

 

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Fancy Franks, Toronto

Es gibt viele Varianten der Poutine bei Fancy Franks, die sich ansonsten auf Hot Dogs spezialisiert haben. Aber die Fancy-Schmancy-Variante mit koreanischem Rippchenfleisch und geschmorten Zwiebeln ist ein Gaumenschmeichler.

 

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Tipp: Wer in Deutschland Lust auf eine echte Portion Poutine hat, kann eine der Frittenwerk-Filialen besuchen. Das kommt schon recht nah ans Original.

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