Vancouver ist eine Traumstadt, keine Frage. Als Besucher braucht es schon seine Zeit, um die Stadt zu entdecken. Wer jedoch genügend Zeit hat, der sollte sich auch außerhalb der Stadtgrenzen umschauen. Hier unsere Lieblingsausflugsziele am Highway 99.
Ach ja, bei einigen Vorschlägen ist es ratsam, eine Übernachtung einzuplanen. Grundsätzlich war aber die Idee, für euch die schönsten Tagesausflüge zu rauszusuchen. Das Schöne ist: Ein paar von ihnen lassen sich prima kombinieren.
Howe Sound & The Sea To Sky Highway
Der Weg ist hier das Ziel. Anders gesagt: Die Ziele, an denen der Weg vorbeiführt, sind ebenfalls einen Ausflug wert (siehe unten) – aber nichts toppt die atemberaubende Klippenstraße, auch Highway 99 genannt, die West Vancouver über Lilooet mit Squamish (mehr Infos unten) und Whistler (auch mehr Infos unten) verbindet. Die Straße wurde in den letzten Jahren ausgebaut und lockt mit zahlreichen lohnenswerten Stopps. Das gilt nicht nur für Outdoor-Abenteurer, sondern auch für Geschichtsliebhaber und all denjenigen, die die grandiose Landschaft von British Columbia zu schätzen wissen.
Doch die spektakuläre Straße ist nicht die einzige Verbindung vom Meer in die Berge. Mit dem Whistler Mountaineer kann man eine dreistündige Fahrt zwischen Vancouver und Whistler mit der Rocky Mountain Company unternehmen. Nördlich der Horseshoe Bay, einem Hafen für Fähren nach Vancouver Island, zwängen sich Straße und Schiene zwischen Klippen und Uferlinie und eröffnen spektakuläre Ausblicke auf den in die Bergwelt eingebetteten Howe Sound.
Britannia Beach
In der Glanzzeit der 20er- und 30er- Jahre war die Britannia-Kupfermine die produktivste im britischen Weltreich. Insgesamt wurden etwa 50 Millionen Tonnen Kupfer abgebaut, bevor die Preise fielen und das Erz zur Neige ging. Seit 1974 ist die Miene geschlossen. Heute steht hier das British Columbia Museum of Mining, das die Geschichte der Minenarbeiter darstellt und sich mit Minenführung beschäftigt. Toll ist die Fahrt mit dem ratternden Tunnelzug. Kids, für die das Museum wirklich spannend ist, haben ihre Freude am Gold waschen. Liegt ebenfalls am Highway 99.
Squamish
Wer nach Squamish fährt, sollte Zeit mitbringen. Denn der Ort, der etwa eine Stunde von Vancouver entfernt liegt, hat einiges zu bieten. Zum Pflichtprogramm zählt sicherlich die »Sea to Sky Gondola«. Oben am Gipfel wartet eine tolle Aussicht auf die Landschaft der Provinz. Ein beliebtes Fotografenziel, denn der Howe Sound liegt einem beeindruckend zu Füßen. Anschließend lockt die Mutigen die Hängebrücke in luftiger Höhe an.
Wer es eher bodenständig mag, der ist am Fuße des schneebedeckten Mount Garibaldi wunderbar aufgehoben. Beispielsweise im West Coast Railway Heritage Park. Zugliebhaber werden ihre helle Freude haben, lockt (Achtung, Wortspiel!) das Museum doch mit zahlreichen historischen Lokomotiven und Waggons. Für die legendäre Royal-Hudson-Dampflok wurde extra das Roundhouse gebaut. Und die ehrenamtlichen Mitarbeiter sind immer für einen Plausch oder Wissensaustausch zu haben.
Und weil Squamish in der Sprache der Coast Salish »Mutter des Windes« bedeutet, lohnt sich insbesondere für Surfer ein Abstecher ans Meer. Erfahrene Windsurfer erreichen mit der ordentlichen hiesigen Brise in der Meeresenge Geschwindigkeiten von fast 64 km/h.
Garibaldi Provincial Park
Dieser Park umfasst etwa 1950 Quadratkilometer Gebirgswildnis im Herzen der Coast Mountains nördlich von Vancouver. Wo man auch hinblickt: Berge, Gletscher, Seen und Bergwiesen. Dazu eine reiche Tierwelt. Bekannt ist der Garibaldi Provincial Park auch für geologische Besonderheiten wie Black Tusk und Barrier, die durch vulkanische Aktivitäten entstanden sind. Wer Lust auf eine leichte Wanderung hat, flaniert einfach den Cheakamus Lake Hike entlang. Das ist ein drei Kilometer langer Wanderweg, der auch für Spaziergänger geeignet ist, weil er kaum Steigung hat.
Whistler
Das weltberühmte Skigebiet wirbt mit Superlativen. Kein Wunder, Whistler war immerhin Austragungsort der Olympischen Spiele 2010. Der niedliche Wintersportort mit den Giebelhäusern und den pfeifenden Murmeltieren (daher auch der Name) ist von den majestätischen Gipfeln des Whistler Mountain (2182 m) und des Blackcomb Mountain (2284 m) umgeben. Der Winter ist hier lang und reich an Schnee. Und zwar an echtem Powder. Kein künstliches Weiß, das aus der Maschine gespuckt wird. Und zudem reden wir von etwa neun Metern Schneehöhe, die hier keine Seltenheit ist.
Was zudem toll ist: Die Luxus-Hochgeschwindigkeitslifte und die genüsslich langen Abfahrten. Und jetzt kommt das Beste: Auch im Sommer kann man hier Skifahren, denn es ist das einzige Gletscherskigebiet in ganz Nordamerika. Doch Ski ist kein Muss, denn Whistler hat auch reichlich Outdoor-Abenteuer für die Sommermonate zu bieten.