Männer in Röcken spielen alte gaelische Weisen auf der Geige, Dudelsack Klänge erfüllen die Insel und der herzhafte Duft von Sunday Roast liegt in der Luft. Wer Nova Scotia in seiner traditionellsten Tracht erleben will, reist im Oktober und zelebriert neben der Musik noch den prachtvollen Indian Summer.
Das Neuschottland zelebriert seine Wurzeln
Jedes Jahr aufs Neue verwandelt sich die Insel Cape Breton in Nova Scotia für neun Tage in das »alte« Schottland. Warum? Ganz einfach, bis heute ist die Mehrzahl der Einwohner Nova Scotias von britischer Herkunft und sie pflegen ihre Traditionen. Kein Wunder also, dass auch keltische Kultur und Musik einen hohen Stellenwert auf der Halbinsel haben.
Den goldenen Herbst genießen
Und auch für diejenigen, die bei Geige und Dudelsack nicht fröhlich in die Hände klatschen, ist das Celtic Colours International Festival eine dringende Empfehlung. Mehr Lebensfreude, mehr Energie, mehr Lust auf Herbst, lässt sich kaum finden wie bei diesem Großereignis auf der Cape Breton Insel. Seit 1997 findet das Fest jeden Oktober statt und lockt jährlich tausende Besucher aus der ganzen Welt ans nordöstliche Ende der Provinz Nova Scotia. Und es lohnt sich: denn fast jeder noch so kleine Ort auf der Karte trägt seinen Teil zum Festival bei und bietet so natürlich auch die perfekte Gelegenheit, um die Insel in all ihrer Herbstpracht zu erkunden. Gerade im sogenannten Indian Summer verzaubert Cape Breton seine Besucher mit satt-roten Wäldern, die sich entlang der zerklüfteten Küsten erstrecken und sich im Bras D´Or Lake spiegeln.
Zwischen Kelten und Ureinwohnern
Während des Festivals finden insgesamt 49 Konzerte mit keltischem Flair statt. Dabei reisen die Musiker auch aus Europa an. Darüber hinaus bietet es mehr als 300 weitere Attraktionen, darunter zahlreiche Kunst und Handarbeit Ausstellungen sowie Workshops zu Naturfarben, Korbflechten, Spitzen klöppeln und vieles mehr. Wer etwas über die Landschaft und ihre Uhreinwohner erfahren will, kann auf dem Goat Island Pfad an mehreren Stationen in die Kultur der Mi´kmaqs eintauchen. Aber natürlich kommen auch die keltischen Traditionen nicht zu kurz. Wer möchte, kann gaelische Gottedienste besuchen, schottischen Geschichtenerzählern lauschen oder zum Beispiel das Highland Dorf besichtigen.
Unser Tipp wäre es noch etwas Zeit vorher oder nachher einzuplanen, um Cape Breton und seine Wanderwege ausgiebig zu erkunden. Im Herbst kann man den weltberühmten Cabot Trail noch exzellent erwandern. Wer lieber ein Roadtrip plant, dem sei die kurvige Straße zwischen Cape Breton und Pleasant Bay empfohlen. Aber Achtung! Da das Panorama betörend ist, ein Stopp in den Haltebuchten immer lohnt, ist die Tour meist länger als erwartet.
Wer von der keltischen Musik nicht genug bekommt, dem sei das Celtic Music Interpretive Centre in Judique empfohlen. Zur 30-minütigen Führungen, die auch ohne Museumsführer möglich ist, gehören auch ein bis zwei Tanzschritte und eine kurze Einweisung ins Fidel-Spiel. Und spätestens dann, zwischen der großartigen Herbstnatur und der keltischen Lebensfreude, ist es schwer nicht ein Fan der Ceilidh und dessen Musik zu werden.
Mehr Informationen zum Celtic Colours International Festival vom 9. bis 17. Oktober 2020 findet ihr hier.