Im Herzen der Stadt wohnen, heißt auch im Herzen der Stadt sein. Zumindest ist das in Vancouver der Fall. Und die beste Adresse der Stadt heißt: The Loden und ist, auch wenn der Name es im Deutschen vermuten lässt, kein Stück piefig.
Frühstücke wie ein Kaiser
Am bodentiefen Fenster in der Ecke des Bistros Tableau sitze ich zum Frühstück. Es riecht nach Rührei und Speck. Frisch zubereitet versteht sich. Und es duftet nach Kaffee. Frisch aufgebrüht, na klar. Wobei das für Nordamerikaner lange nicht klar war. Aber hier schmeckt er ausgezeichnet, der Kaffee.
Auch das ist nur ein kleines Indiz für ein durchaus gelungenes großes Ganzes: The Loden – eines der Tophotels in Vancouver.
Klein, aber fein, hat sich das privat geführte Haus gegen all die weltbekannten großen Hotelmarken durchgesetzt und rangiert in den Rankings der besten Hotels der Stadt permanent unter den Top fünf. Und das sicherlich nicht ohne Grund. Denn im The Loden einchecken ist wie bei guten Freunden unterzukommen.
Komm, lass uns endecken und Feinschmecken
Einem guten Freund beispielsweise leiht man doch sein Fahrrad, wenn er zu Besuch ist? So stehen im The Loden Fahrräder bereit, mit denen man praktischerweise den nahegelegenen Stanley Park erkunden kann. Größer als der Central Park liegt er auf der Spitze der Halbinsel direkt neben der Innenstadt. Faszinierend sind – neben der Aussicht auf den Fjord – der uralte Baumbestand (über 1.000 Jahre) und die Totempfähle der First Nations.
Wer abends das Hotel verlassen mag, und dazu sei ausdrücklich ermutigt, kann sich zu diesem Zweck das kostenfreie Loden-Cab zur Anfahrt reservieren.
Ein guter Freund würde sagen: Ab nach Chinatown. Wer in Vancouver ist, sollte sich durch die chinesische Küche probieren. Also erst direkt im Restaurant Bao Bei für einen Tisch anmelden (Reservierungen sind nicht möglich), dann ein paar Meter weiter in der Keefer-Bar den einheimischen Gin kosten, um dann vorzüglich in der chinesischen Brasserie zu speisen. Und wie es sich für einen guten Freund gehört, kann man ihn sich auch zum Abholen bestellen. Oder einfach in den Bus steigen, der von Tür zu Tür fährt.
Die besten Tipps für Essen, Shopping, Kaffee oder Sightseeing hat die Rezeption. Dort arbeiten Menschen, die in Vancouver leben und die Stadt von Herzen lieben. Bessere Tipps bekommt man wohl kaum. Schon bei der Ankunft werden Karten bemalt, Öffnungszeiten und Preise recherchiert und Abhol-Termine reserviert. Hauptsache der Gast fühlt sich umsorgt und glücklich.
Und das kann er wirklich sehr gut sein: glücklich. Denn die Zimmer sind toll. Design ja, aber nicht durchgestylt kühl. Hier soll man sich wohlfühlen.
Und das gelingt: Molton Brown-Produkte stehen im Badezimmer, Nespresso und Wasser sind kostenlos und griffbereit, ein Kissen-Menü sorgt dafür, dass der Gast sich exzellent bettet und obwohl man inmitten der Stadt ist, ist das Loden eine Oase der Ruhe.
The Loden – Oase der Entspannung
Ach ja – und wer noch mehr nach Ausgleich sucht, der kann im eigenen Hotelzimmer am TV die Yogaklasse anschalten, die Matte ausrollen und tief, jawohl tief, durchatmen. Denn hier kommt man noch besser unter als bei guten Freunden. Bei denen muss man das Bett machen, bevor man geht. Hier nicht.
Und selbst beim Abschied zeigt das Hotel seine besondere Klasse. Der typische Fünf-Sterne-Service wird auf ein persönliches Level gehoben. Man hat das Gefühl, dass man Teil des Hauses geworden ist. Dass man immer willkommen ist. Well done, The Loden, we’ll be back.
Loden Hotel. 1177 Melville St., Vancouver, BC, Canada, V6E0A3, www.theloden.com
Preis: Eine Nacht im DZ kostet ohne Frühstück ca. 219 CAD.