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Ein sportlicher Ausflug nach Toronto

Nach der WM ist vor der WM: Mit gleich drei Austragungsorten wird die Fußballweltmeisterschaft der Männer 2026 in den USA, in Mexiko und in Kanada stattfinden. Grund genug, einen Blick dahin zu werfen, wo das sportkulturelle Herz der Kanadier schlägt: Toronto.

Fußball in Toronto: Der Toronto FC

Tatsächlich hat sich Kanada in den letzten Jahren zu einer beachtlichen Fußballnation entwickelt. Nachdem die Fußballmannschaft der Herren „erst“ vor 36 Jahren erstmals an einer Weltmeisterschaft teilnahm, konnte die Nationalmannschaft sich auch für die WM 2022 in Katar problemlos qualifizieren. Zugegeben, es kam zum Vorrundenaus, aber das tut der Fußballbegeisterung keinen Abbruch.

toronto FC Wappen am Stadion
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Etwa ein halbes Dutzend Spieler der Nationalmannschaft spielt beim Toronto FC. Der Club machte bereits 2010 von sich reden, als niemand geringeres als Jürgen Klinsmann als Berater sowie Thorsten Frings für den Platz verpflichtet wurden. Momentan kicken unter anderem Profis wie Lorenzo Insigne und Federico Bernardeschi für den Verein. Für die WM ist Toronto als einziger Spielort in Kanada neben Vancouver also eine mehr als geeignete Wahl.

Eishockey in Toronto: Die Toronto Maple Leafs

Keine Frage, vor der Eishockeybegeisterung der Kanadier muss sich auch König Fußball niederknien. In Toronto regieren die Toronto Maple Leafs das eiskalte Parkett und holten bei 21 Finalteilnahmen der NHL insgesamt 13-mal den Stanley Cup. Damit konnten die Torontonians sich von der südlichen Konkurrenz aus dem Nachbarland USA absetzen. Wer die Puckprofis live erleben möchte, der besucht die Scotia Bank Arena in der Nähe der Yonge Street. 19.000 Eishockeyfans fasst das Stadion. Etwas kleiner ist das Coca-Cola Coliseum, das als Heimatstadion der Toronto Marlies dient, der Jungmannschaft der Maple Leafs.

Maple Leafs Fan in Toronto
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Wesentlich ruhiger, aber nicht weniger sportbegeistert geht es in der Hockey Hall of Fame in der Yonge Street zu. Hier können Eishockeyfans Hand an einen echten Stanley Cup legen und sich umfassend mit der Geschichte des Sports beschäftigen. Die Exponate auf den fast 5.600 Quadratmetern Ausstellungsfläche beschränken sich dabei nicht nur auf die NHL, sondern stammen aus der gesamten Welt.

Lacrosse in Toronto: Toronto Rock

In Deutschland ist Lacrosse vielen wohl vor allem aus US-Filmen und Fernsehshows bekannt. Besonders an den dortigen Colleges erfreut sich der Ballsport großer Beliebtheit. Die absolute Lacrosse-Nation ist allerdings Kanada. Kein Wunder, hat der Sport seine Wurzeln doch in der Kultur der indigenen Bevölkerung Ostkanadas und der Großen Seen. Dort firmiert das Spiel unter dem Namen Baggataway.

Das Torontoer Lacrosse-Team wiederum hört auf den Namen Toronto Rock und bespielt – wie auch die Maple Leafs – die Scotia Bank Arena. Wer das Spektakel einmal live sehen will muss schnell sein, denn die Tickets sind meist ausverkauft.

Basketball in Toronto: Die Toronto Raptors

Auch im Basketball spielen die Kanadier mit ihren US-Nachbarn wortwörtlich in einer Liga, namentlich der NBA. Für Toronto gehen die Toronto Raptors in der Profiliga an den Start, auch hier wird ganz multifunktional die Scotia Bank Arena genutzt. Das Team konnte 2019 sogar die Meisterschaft in der NBA für sich entscheiden – als erstes kanadisches Basketballteam überhaupt.

Baketballkorb mit Ball
Markus Spiske

Kein Wunder also, dass die „Raps“ sogar prominente Fans wie den Rapper Drake in ihren Reihen wissen. Letzterer ist mittlerweile offizieller Botschafter des Teams.

Baseball in Toronto: Die Toronto Blue Jays

Im Konzert der amerikanischen Paradesportarten darf Baseball natürlich nicht fehlen. Mit den Toronto Blue Jaysbeheimatet die Metropole ein Team, das als einzige Nicht-US-Mannschaft jemals eine Saison der Major League Baseball für sich entscheiden konnte – und das gleich zwei Mal in Folge, 1992 und 1993. Die Spiele der Blauhäher – was die deutsche Bezeichnung für den namensgebenden Vogel ist – werden im Rogers Centre ausgetragen. Traditionell erklingt dabei während des siebten Innings der teameigene Signature Song „OK Blue Jays“, der das Team und die fast 50.000 Zuschauer gleichermaßen antreibt. Kleiner Technik-Fun-Fact: Das Rogers Centre ist das weltweit erste Stadion mit schließbarem Dach.

Rogers Center Stadium in Toronto - hier spielen die Toronto blue Jays Baseball
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Da es in Toronto aber weitaus mehr als „nur“ 50.000 Baseballfans gibt, ist das Stadion regelmäßig ausgebucht. Aber keine Sorge, Toronto wäre keine Sportmetropole, wenn es nicht auch zahlreiche Sportkneipen und Bars gäbe, in denen die Spiele verfolgt werden können. Zu empfehlen ist da unter anderem das RS – ein echter Sporttempel mit genau 199 Fernsehern und dem größten Bildschirm in ganz Toronto. Damit man auch wirklich nichts vom Spiel verpasst.

Motorsport in Toronto: Die IndyCar Series

Auch für Freunde von verbranntem Gummi und donnernder Motoren hält Toronto ein Highlight bereit: die IndyCar Series. Einmal jährlich im Juli wird in Downtown, rund um das Exhibition Center und den Lake Shore Boulevard, eine fast drei Kilometer lange Rennstrecke eingerichtet. Wie es sich für ein solches Event gehört, findet rund um das Rennen ein Riesenbrimborium statt, sodass sich ein Besuch im Juli auf seine ganz eigene Weise noch einmal extra lohnt – nicht nur für Adrenalinjunkies.

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