Kiefer Sutherland Debby Wong/Shutterstock.com

Wenn Jack Bauer die Bühne rockt

Der Kanadier Kiefer Sutherland hat einen hohen Bekanntheitsgrad.  Aber doch eher als Schauspieler. Doch gestern war er in Köln, um seine Musik dem deutschen Publikum zu präsentieren. 

Not enough Whiskey

Zunächst nimmt er einen ordentlichen Schluck aus seinem Whiskeyglas, als er die Bühne betritt. Der Name ist Programm. Schließlich trägt seine Europatour den Name »Not enough Whiskey«. Dennoch: Ein Schluck muss zunächst genügen. Kiefer Sutherland beginnt hochgekrempelte Ärmel, Cowboyhut und umgehängter Gitarre – mit markant-rauchiger Stimme zu singen – begleitet von seiner vierköpfigen Band.

Schuster bleib‘ bei deinen Leisten? Keineswegs! 

Der Hollywoodstar, Schauspieler und Produzent Kiefer Sutherland ist ein hervorragender Sänger und Entertainer. Das dicht gedrängte Publikum im Kölner Gloria Theater ist begeistert, verwandelt sich schnell in eine tobende und wogende Menge. Auf der Bühne erinnerte höchstens die markante Stimme des Künstlers an seine Rolle als Agent Jack Bauer in der Fernsehserie »24«, für die er mehrfach ausgezeichnet worden ist.

Mucksmäuschenstill werden die 850 Zuschauer zwischen den Songs, wenn der gebürtige Kanadier unterhaltsame und traurige Anekdoten zu seinen Songs erzählt, mit denen er Erlebtes verarbeitet. Von seinem ersten Liebeskummer, dem Verlust eines geliebten Menschen oder der Trennung seiner Eltern. Mal stimmt er das Publikum nachdenklich, oft bringt er es zum Lachen.

Ganz Persönlich

Wie beispielsweise mit der Geschichte von seinen Eltern. Vater und Mutter trennten sich und seine Zwillingsschwester Rachel und er lebten fünf Monate allein beim Vater, weil seine Mutter nach der Trennung zurück nach Kanada ging, um für sich und die Kinder ein neues Zuhause zu suchen. Laut Sutherland »eine der besten Zeiten seines Leben«, hatte sein Vater damals doch eine Hippie-Phase und so lebten sie komplett ohne Regeln und fuhren mit einem roten Ferrari durch die Gegend. Auch der kanadischen Provinz Saskatchewan widmet er einen Song. Sein Großvater Tommy Douglas war einmal Premierminister der Provinz. 

Von Hollywood-Starallüren ist auf der Bühne nichts zu sehen. Kiefer Sutherland zeigt sich von seiner ganz persönlichen Seite. Es sind rockige, teils auch romantische Lieder, die das Publikum feiert. Wenn auch die wenigsten mitsingen können. Doch auch dafür hat der bodenständige Sutherland einen Spruch parat: »Danke, dass ihr herkommt und euch Lieder anhört, die ihr gar nicht kennt.«

 Es ist der zweite Aufritt von insgesamt dreien (in Hamburg, Köln, Frankfurt) in Deutschland.

»Ich habe lange davon geträumt, in Deutschland zu touren«, sagt Sutherland.

Zum Glück ist der Traum in Erfüllung gegangen .

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