Bald ist es wieder so weit: Im Herbst verwandeln sich die kanadischen Wälder in einen wahren Farbenrausch.
Von Jörg Michel
Blutrot, orange, ockerfarben, gelb: Die herbstlichen Farben strahlen um die Wette und mit ihnen die vielen Ahornbäume, die Hartriegel, Birken, Lärchen und Eichen. Wie flammende Fackeln stehen die Bäume am Straßenrand, auf Passhöhen, im Wald und ausladenden Tälern. Es ist ein wahrer Rausch für Augen und Sinne, ein letztes Ausrufezeichen der Natur, bevor der Winter Einzug hält.
Mit seinen warmen, sonnigen Tagen und klaren, kühlen Nächten ist der Altweibersommer in vielen Regionen Kanadas eine ideale Reisezeit. Indian Summer oder »Foliage« nennen die Kanadier die herbstliche Pracht, die meist zwischen Mitte September und Mitte Oktober ihren Höhepunkt erreicht, wenn die ersten Fröste einsetzen und die Wälder in idyllische Märchenlandschaften verwandeln.
Besonders spektakulär sind die Wälder dann im Osten des Landes
Dafür sorgen vor allem die feuerroten Zuckerahornbäume, die sich wie magische, goldene Teppiche über den Hügellandschaften des kanadischen Schildes ausbreiten. Aber auch in vielen anderen Gegenden könnt ihr das einmalige Farbenspiel erleben.
Hier habe ich für Euch einige meiner Favoriten rausgesucht:
Algonquin Provincial Park, Ontario
Der 8.000 Quadratkilometern große Park in der Region Muskoka gehört zu den Klassikern für Foliage-Fans. Populäre Künstler haben die bunten Wälder von Algonquin mit ihren Gemälden schon früh zu einer kanadischen Legende gemacht.
Ab Ende September zeigen die Blätter der Ahornbäume dort ihr erstes Rot, ein paar Wochen später folgen Espen, Lärchen und Eichen. Populär ist die Route am Highway 60, tolle Eindrücke bekommt ihr aber auch im Norden des Parks, bei South River, Kiosk oder Brent.
Laurentides Mountains, Québec
Hier findet ihr die schönsten Zuckerahornwälder in Québec – und eines der besten Indian-Summer-Ziele in ganz Kanada. Die Laurentinischen Berge erstrecken sich über ein großes Gebiet nördlich von Montréal entlang des Ottawa River und des Sankt-Lorenz-Stroms.
Sie gelten als Outdoor-Paradies schlechthin. Besonders schöne Herbstausflüge durch die bunten Wälder könnt ihr zum Beispiel rund um das Resort-Städtchen Mont-Tremblant oder im Parc National de la Jacques Cartier unternehmen.
Don Valley, Ontario
Im Herbst zu Besuch in Toronto? Dann solltet ihr einen Ausflug ins Don Valley unternehmen. Das Flusstal gilt als die grüne Lunge der Stadt und erstreckt sich vom Lake Ontario nach Norden. Die Herbstfarben könnt ihr bequem bei einer Radtour oder Autofahrt bewundern.
Alternativ könnt ihr auch durch das Rosedale Valley mit dem Ökodorf Evergreen Brickworks spazieren. Eine Dreiviertelstunde außerhalb liegt der Rouge Valley National Park, der erste urbane Nationalpark Kanadas. Auch wunderschön!
Cabot Trail, Nova Scotia
Die Straße über das Hochland von Cape Breton Island gilt als eine der schönsten Autorouten der Welt – ganz besonders im Herbst. Das Rot, Braun, Gold und Gelb der lieblichen Highlands kontrastiert mit dem Blau des Himmels und des Atlantischen Ozeans.
Den Höhepunkt der Farbenpracht auf dem Cabot Trail erlebt ihr in der ersten oder zweiten Woche im Oktober. Abends in den Kneipen gibt´s traditionelle keltische Musik und die Tänze der irischen und schottischen Siedler. Gemütlicher geht’s kaum!
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Nelson, British Columbia
Das kleine Städtchen in den Selkirk Mountains ist als Oase für Aussteiger, Künstler und Hippies bekannt – aber auch für seine dramatischen Herbstfarben. Nelson schmiegt sich spektakulär an die Hänge über dem Kootenay Lake und ab Mitte September leuchten die Laubbäume wochenlang in roten, gelben und orangenen Farben.
Besonders schön ist die Farbenpracht in den alten viktorianischen Stadtteilen und Parks von Nelson mit knorrigen Eichen und Kastanienbäumen. Das müsst ihr euch ansehen!