Unser Autor Jörg Michel hat ein Buch geschrieben. Um genauer zu sein: einen Reiseführer über British Columbia. Und weil er dort lebt und sich wirklich toll auskennt, dürfen wir schon einmal seine Top 5 Tipps aus der Provinz erfahren. Allesamt abseits der ausgetretenen Pfade.
Natürlich finde ich den Emerald Lake schön, natürlich schlendere ich auch gern durch Whistler, und in Vancouver wandere ich durch den Stanley Park, wann immer ich kann. Aber British Columbia ist mehr, und es gibt eben auch Tage, an denen ich weg will vom Gewimmel, an denen ich eins sein will mit mir und jenem großartigen Land, in dem ich lebe und reise.
Mit meinem Buch „British Columbia – 50 Highlights abseits der ausgetretenen Pfade“ möchte euch einladen, mit mir das unbekanntere Kanada zu erkunden.
Denn British Columbia hat neben den bekannten Blockbustern von der Hochglanzpostkarte noch viele Geheimtipps und unentdeckte Schönheiten zu bieten, die man gerne mit Kanada verbindet, die man aber nicht immer so leicht findet.
Wie wäre es mit einem kleinen Vorgeschmack?
Für #kanadastisch habe ich euch fünf meiner schönsten Highlights aufgelistet, die ich in meinem Buch aus dem 360-Grad-Verlag auch noch ausführlicher beschreibe. Probiert die Tipps auf eurer nächsten Reise gerne mal aus und sagt mir Bescheid, wie sie euch gefallen haben. Ich freue mich auf eure Entdeckungen und eurer Feedback!
1. San Josef Bay, Vancouver Island
Wenn es einen Ort gibt, der dem Paradies nahekommt, dann ist es dieser: idyllische, menschenleere Sandstände, üppige Regenwälder, rauschende Fluten, turmhohe Wolken am tiefblauen Himmel. Hier hätte es mich nicht gewundert, wenn Adam und Eva aus dem immergrünen Dickicht getreten wären …
Die San Josef Bay liegt im Cape Scott Provincial Park im Norden von Vancouver Island und das allerbeste an dieser geheimnisvollen wie mystischen Bucht ist: Ihr habt dieses Paradies (fast) für euch alleine. Wenn überhaupt, trefft ihr hier nur ein paar einsame Camper, Wanderer oder Hundegänger.
Bei stürmischem Wetter im Herbst oder Winter kann die Bucht mit ihren bizarren Felsformationen und wilden Ständen auch ein rauer und ungezähmter Ort sein.
Als ich im Sommer dort war, schien allerdings die Sonne und ich hatte das Gefühl, ich bin irgendwo weit weg und das Universum gehört nur mir allein.
Ein wenig Abenteuerlsut solltet ihr allerdings mitbringen. Bevor ihr die magische Bucht erreicht, müsst ihr euch von Port Hardy aus mit dem Auto über eine 64 Kilometer lange Schotterstraße kämpfen, an deren Ende folgt dann eine halbe Stunde Wanderung durch den Regenwald. Doch die Mühe lohnt…
2. Graffitikunst im Wald, Whistler
Street Art im Regenwald? Am Ufer des Cheakamus River südlich von Whistler könnt ihr diese bizarre wie ungewöhnliche Kombination erleben. Das hat mit einem Bahnunfall zu tun, bei dem im Jahre 1956 sieben Güterwaggons entgleist und unweit des heutigen Skiortes eine Böschung hinab gestüzrt waren.
Dort rosten die Wagen seitdem vor sich hin, und der einstige Unfallort hat sich zu einem surrealen Ziel entwickelt: Die zerbeulten Waggons wurden mit bunten Graffiti besprüht und liegen wie urbane Kunstwerke im wuchernden Wald, überwachsen mit Moosen, umschlungen von Ästen und Farnen.
Lange gab es keinen offiziellen Weg dorthin und man musste sich irgendwie durchs Gebüsch schlagen, um zu dem faszinierenden Wrack zu gelangen. Heute führt euch ein zwei Kilometer langer Wanderweg hin, inklusive Hängebrücke über den Fluss. Ein wunderbarer Tagesausflug fern des Rummels.
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Doch dank Instagram verbreiten sich die bunten Bilder aus dem Regenwald immer schneller. Nichts wie hin also, bevor auch die großen Bustouren das Wrack entdecken …
3. In den Fußspuren der Dinosaurier, Tumbler Ridge
Wer hat seit Filmen wie »Planet der Monster« oder spätestens seit »Jurrasic World« nicht schon einmal davon geträumt, selbst auf den Spuren von echten Dinosauriern zu wandeln? Ein paar Kilometer außerhalb von Tumbler Ridge in den nördlichen Rocky Mountains könnt ihr euch diesen Traum erfüllen.
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Die Dino-Fußabdrücke stammen aus der Oberkreidezeit vor knapp 100 Millionen Jahren, als die Landschaften im Nordosten von British Columbia noch subtropische Urwälder waren an einem urzeitlichen Ozean, mit gigantischen Bäumen, verwunschenen Mooren und reißenden Flüssen.
Heute gehört die Region dank der weltweit einmaligen Spuren zu einem globalen Geopark der Vereinten Nationen. Manche der Abdrücke werdet ihr leicht als solche erkennen, bei anderen braucht ihr ein wenig Fantasie.
Wenn ihr ein Dino-Fan seid, dann sollten sich diesen Ausflug nicht entgehen lassen!
4. Kinuseo Falls, Monkman Provincial Park
Die Niagara-Fälle kennt jeder, aber schon mal von den Kinuseo-Fällen gehört? Nein? Da seid ihr nicht allein! Denn die spektakulären Wasserfälle im Nordosten von British Columbia sind fast nur Liebhabern bekannt. Und das obwohl sie einige Meter höher sind als ihre weltbekannten Geschwister …
Zugegeben – die Kinuseo Fälle sind nicht ganz so breit und wuchtig wie die Wasserfälle in Niagara. Sensationell sind sie aber allemal. Zwar liegen sie relativ abgelegen im Monkman Provincial Park in den nördlichen Ausläufern der Rocky Mountains, sind aber trotzdem leicht zu erreichen.
Im Sommer könnt ihr mit dem Auto über eine Schotterstraße hinfahren und an Aussichtspunkten beobachten, wie das Wasser des Murrary River in die Tiefe rauscht. Alternativ könnt ihr Euch von Randy von Wild River Adventure Tours mit einem High-Speed- Jetboat hinbringen lassen. Echter Nervenkitzel!
In der Sprache der Cree heißt »Kinuseo« übrigens »Fisch« und dieser Name ist natürlich kein Zufall. Gemeint sind damit die vielen Forellen, die sich unterhalb der Fälle tummeln, weil sie das Hindernis aus eigener Kraft nicht überwinden können.
Falls ihr also eine Angel dabei habt – nur zu!
5. Berg Lake, Mount Robson Provincial Park
Was für ein Gigant! 3.954 Meter misst der Mount Robson und ist damit bekanntermaßen der höchste Berg in den kanadischen Rocky Mountains. Wenn ihr auf dem Yellowhead Highway von und nach Jasper unterwegs seid, dann könnt ihr den Berg nicht übersehen, bei gutem Wetter jedenfalls.
Der Anblick ist beeindruckend – und doch nur die halbe Miete. Denn auf seiner Rückseite ist der Mount Robson noch spektakulärer als von der Straße aus. Dort findet ihr direkt unterhalb des Bergs einen idyllischen See samt Gletscher, dessen Zunge bis in das Wasser hineinragt und immer wieder kalbt.
»Berg Lake Trail« heißt der Wanderweg, der euch dorthin bringt. Er ist 21 Kilometer lang und eignet sich für eine Mehrtagestour mit dem Rucksack und Zelt. Alternativ könnt ihr von Valemount auch mit den Hubschraubern von Robson Helimagic hinfliegen – und ein paar Tage später wieder zurück.
Am Seeufer hat es wunderschöne Zeltplätze, dazu eine kleine Schutzhütte. Abends taucht die untergehende Sonne den Gipfel in ein mystisch-orangefarbenes Licht. Die Wolken spiegeln sich neben den Eisbrocken im See und verwandeln die ganze Wasseroberfläche in ein riesiges, buntes Mosaik.
WOW
Jörg Michel, Kanada – British Columbia: 50 Highlights abseits der ausgetretenen Pfade, 224 Seiten, 360 Grad Medien, ISBN-13: 978-3947164608, 14,95 Euro.
Hier gibts das Buch:
https://360grad-medienshop.de/Kanada-British-Columbia
https://www.amazon.de/dp/3947164602/