Wanderer im Grasslands National Park in Saskatchewan, einem der schönsten Nationalparks in Kanada Destination Canada

9 gute Gründe für den Herbst– Parks in Kanada

Die Natur Kanadas ist gewaltig: Von rauen Küsten über weite Steppen zu schneebedeckten Gipfeln und rauschenden Wasserfällen – das Land hat die volle Bandbreite waschechter Wildnis zu bieten. Am einfachsten begegnet man ihr in den vielen wundervollen Nationalparks in Kanada. Das sind unsere zwölf Favoriten. Die sich ideal für den Herbst eignen.

In Kanada gibt es 48 Nationalparks, die sich zwischen dem Atlantik, Pazifik und Eismeer erstrecken. Die Parks nehmen zusammen mehr als 340.000 Quadratkilometer ein – was über drei Prozent der gesamten Landmasse des Landes ausmacht und fast so groß ist wie Deutschland. Zusätzlich gibt auch zahlreiche Provinzparks: In British Columbia befinden sich davon über 600 und Ontario hat sogar noch mehr mit über 300 Parks in seiner Region. Angesichts dieser Fülle an Angeboten stellt sich für viele Reisende jedoch die Frage: Wo soll man im herbstlichen Kanada beginnen? Hier sind einige Vorschläge von garantiert lohnenswerten Zielen unter den vielen wunderschönen Herbstkulissen der National- und Provinzparks.

Wal auf Sonora Island in British Columbia
Brian Caissie

Pacific Rim, British Columbia

Der Pacific Rim National Park auf Vancouver Island bietet eine spektakuläre Kulisse: Hügel, dicht bewachsen mit hohen Fichten, drängen sich bis an den breiten Streifen Strand, an den wunderschöne, endlos langen Wellen rollen. Am berühmtesten in dem Nationalpark in Kanada ist der Long Beach. Vor der Küste tummeln sich Grauwale, im Hinterland durchziehen einsame Pfade die Szenerie, der berüchtigte West Coast Trail zum Beispiel.

Trubelig wird es schnell im Surfer-Eldorado Tofino. Da würden wir den Sommer meiden, aber in der Nebensaison ist Tofino wunderbar, zauberhaft und charmant. Auch im Winter lohnt sich ein Trip hierher, dann nimmt man sich am besten eine gemütliche Cabin mit Meerblick, setzt sich in einen Sessel mit Tee und lässt sich von den springenden Winterwellen verzaubern. Tatsächlich sind die Surfer dank der Neoprenanzüge das ganze Jahr aktiv. 

Küste im Pacific Rim National Park, einem der schönsten Nationalparks in Kanada
Destination BC/ Yuri Choufour

Fundy National Park, New Brunswick

Im Nationalpark Bay of Fundy an der Südküste von New Brunswick können Besucher die höchsten Gezeiten der Welt bestaunen. Zwischen Ebbe und Flut steigt und fällt das Meer hier bis zu 16 Meter, was im Herbst ein ganz besonderes Erlebnis ermöglicht: Laubbeobachtung vom Meeresboden aus!

Die Fundy bay in New Brunswick bei Nacht
Destination Canada

Ausgestattet mit Gummistiefeln und Gezeitentabellen können Wanderer durch das Watt spazieren gehen und dabei den farbenprächtigen Wald bewundern. Aufgrund seiner südlichen Lage beginnt die herbstliche Färbung in dieser Region später als anderswo in New Brunswick, hält dafür jedoch am längsten an – oft sogar bis zum Erntedankfest. Der Herbst ist außerdem eine großartige Zeit für Walbeobachtungen; Glattwale oder Nordkaper verweilen gewöhnlich bis Anfang Oktober vor der Küste von Bay of Fundy.


Narrow Hills Provincial Park, Sasketchewan

Der Narrow Hills Provincial Park ist eine erstklassige Destination für einen unvergesslichen Herbst-Roadtrip! Die Region nordöstlich von Saskatoon beherbergt außergewöhnliche Landschaften, die einst durch sich zurückziehende Gletscher entstanden sind. Diese haben Felsen, Erde und Schutt hinterlassen und damit wilde sowie zerklüftete Gebiete geschaffen. Heute wird diese Wildnis von dichten Wäldern aus Espen, Birken, Kiefern sowie Lärchen bedeckt – ein wahrhaft atemberaubender Anblick.

Narrow Hills Provincial Park in Sasketchewan
Tourism Saskatchewan/Paul-Austring

 

Mitten hindurch führt der sogenannte “Narrow Hills Scenic Drive”, welcher über 19 Kilometer Sand-und-Schotterstraße verläuft und somit das Paradies auf Rädern erlebbar macht. Das Highlight des Trips ist zweifellos der Aussichtspunkt auf einer Moräne: Hier bietet sich dem Betrachter ein weiter Blick auf herbstliche Waldlandschaften samt idyllischer Seen-Kette.

Um dieses einmalige Erlebnis vollständig zu machen empfehlen wir Wanderungen durch den farbenfrohen Herbstwald – einfach traumhaft schön! Zu beachten gilt allerdings: Für diesen Trip benötigt man ein Fahrzeug mit guten Reifen wie etwa einem Auto oder Truck-Camper als Begleitung an seiner Seite.

Bisonherde aus Autofenster
Tiffany Noel Videography/ Shutterstock.com

riding Mountain National Park &
Wapusk National Park, Manitoba

Früher wanderten zahlreiche Büffel durch die Prärien Kanadas, bevor sie nahezu ausgelöscht wurden. Im Riding Mountain National Park lebt seit vielen Jahren eine kleine Herde von 40 Tieren und bietet Besuchern ein unvergessliches Erlebnis bei einer Fahrt durch das Gehege am Audry-See – hautnah aus dem Autofenster heraus! Insbesondere im Herbst sind die Bedingungen optimal: Weniger Autos fahren über das Gelände, wodurch sich beste Chancen ergeben, um auch tatsächlich einen Blick auf diese beeindruckenden Geschöpfe zu werfen. Zudem zeigen sich Büffel während kühlerer Witterungsbedingungen oft agiler und aktiver als sonst üblich. Eine solche Nähe wie im Riding Mountain National Park dürfte es wohl kaum woanders geben; der Moment jedoch, in welchem einem ein majestätischer Bison direkt in die Augen blickt ist schlichtweg unvergesslich!

Den Grey Owl Trail, Manitoba, Kanada wandern. Riding Mountain National Parks. Fluss zwischen Wiese. Im Hintergrund Tannenbäume
Traveller70/shutterstock.com

Ach ja, Die Eisbär-Saison startet ebenfalls im Herbst. Etwas südlich von Churchill erstreckt sich der Wapusk National Park entlang der Hudson Bay. Die Landschaft des Nationalparks in Kanada ist subarktisch, hier mischen sich arktische Tundra und borealer Nadelwald. Weil sich in die Region unzählige Eisbären zurückziehen, um ihre Babys zu bekommen, darf man den Park nur mit lizensierten Reiseveranstaltern aus Churchill betreten. Doch der Aufwand lohnt sich, denn neben den Eisbären trefft ihr dort auch Polarfüchse, Wölfe und Rentiere. Auch für die Sichtung der Polarlichter ist der Park eine gute Adresse.

Eisbär im Wapusk National Park in Manitoba, Kanada
Travel Manitoba

Thousand Islands National Park, Ontario

Im Sankt-Lorenz-Strom liegen die malerischen Inseln der Thousand Islands. Ja, natürlich habt ihr alle schon mal vom berühmten Salatdressing gehört. Auch ihre herbstlichen Laubfarben haben diese Inseln und Inselchen nordöstlich von Kingston zu einem beliebten Ziel gemacht.

Insellandschaft im Thousand Island National Park in Ontario
DESTINATION ONTARIO

21 dieser Eilande gehören zum 1000 Islands National Park, welcher ein wahres Paradies für Paddler ist. Auf McDonald- sowie Gordon Island besteht die Möglichkeit in sogenannten oTENTiks zu übernachten – fest installierte rustikale Zelte mit Betten, Tischen und Stühlen bieten besonders bei kälterem Wetter eine komfortable Schlafstätte an. Wer mehr von der faszinierenden Welt der Inseln erfahren möchte, kann dies im Rahmen geführter Bootstouren tun; Startpunkt hierfür ist Gananoque – ein Ferienort am Rande des Parks.

Die Ruhe entlang des Stroms lockt zur Herbstzeit auch Wildtiere an: Weißwedelhirsche grasen auf den Ufern oder schwimmen durch das Wasser während Reiher majestätisch vorbeifliegen. Fischadler kreisen hoch oben in der Luft bevor sie plötzlich ins Wasser stoßen um nach Beute Ausschau halten während Schildkröten gemächlich durch das klare Gewässer gleiten – all dies lässt sich bequem vom Land aus betrachten oder aber man begibt sich selbst auf Entdeckungstour per Kanu bzw Kajak.

1000 Islands in Ontario
CTC

Mingan Archipelago, Québec

Im Osten Québecs an der Küste des Sankt-Lorenz-Stroms ist ein wundersames Naturspektakel zu sehen: Über hunderte von Jahren haben dort Wellen und Regen den Kalkstein zu irren Formationen gewaschen. Einzelne Monolithen ragen wie Statuen in den Himmel und bieten tolle Fotomotive. Doch man sollte auch unbedingt auf ein Boot steigen und den Mingan Archipelago National Park vom Wasser aus erkunden. Denn, wie der Name schon verrät, verteilen sich vor der Küste des Nationalparks in Kanada rund 1.000 Inseln im Golf. Hier sind besonders viele Seevögel beheimatet, wie beispielsweise der hübsche Papageientaucher. 

Gemütliche Spaziergänge entlang der Küste gehören zu den schönsten Aktivitäten, die man im Herbst im Mingan Archipel unternehmen kann. Die frische Luft und das Rauschen des Meeres haben eine beruhigende Wirkung auf Körper und Geist. Die Küste ist gesäumt von malerischen Buchten und versteckten Stränden – also einfach mal hinsetzen und relaxen!

Mingan Archipelago National Park Reserve in Quebéc, Kanada
shutterstock.com/ Pieredelune

Gros Morne, Neufundland

Während einer tektonischen Plattenkollision an der Westküste von Neufundland wurden vor Millionen von Jahren Gesteinsformationen des Erdmantels freigelegt. Diese Formationen sind heute als die Tablelands bekannt – eine karge und mystische Landschaft im Gros Morne National Park, die in den Herbstmonaten mit besonderer Farbenpracht erstrahlt. Die sanften Hügel fallen steil ins dunkelblaue Meer ab und bilden einen Kontrast zum Tal darunter, das vom herbstblauen Himmel und üppigen weißen Wolken umrahmt wird.

The Tablelands Gros Morne National Park Western
Barrett & MacKay Photo

Für Entdecker bieten sich auf den Tablelands viele Möglichkeiten: Manche Gipfel können bereits Schnee tragen, was zu fröhlichen Schneeballschlachten mitten auf dem Erdmantel einlädt! Es dürfte kaum jemand geben, der dieses Erlebnis schon einmal gehabt hat.

Hier dürft ihr euch auf schneebedeckte Berge und eindrucksvolle Fjorde freuen. Teilweise fallen die Granitfelsen senkrecht ins Meer und Wasserfälle rauschen die Wände hinab – es ist einfach wunderschön. Doch die Natur ist mehr als das: Sie ist ein ganz besonderer Lebensraum, warum der Park aufgrund dieses einzigartigen Ecosystems zum Unesco Welterbe gehört.

Bei einer Wanderung durch die Tablelands kann man aber noch etwas anderes bestaunen in der ungewöhnlichen Landschaft, die ihre eigenartige Farbe daher erhielt, dass sie einst am Meeresgrund lag. Denn hier kollidierten einst Tektonische Platten, die heute die geologische Entwicklung der Erde zeigen. Auch eine Bootsfahrt ist ein toller Ausflug. Ebenso wie ein Besuch des Lobster Cove Head Lighthouse, der euch die Geschichte dieses schönen Nationalparks in Kanada näherbringt.

Western Brook Pond Fjord Gros Morne National Park Western
Newfoundland & Labrador Tourism

Cape Breton Highlands, Nova Scotia

Wir haben den perfekten Roadtrip für euch: Im Cape Breton Highlands National Park führt die Panoramastraße Cabot Trail einmal die Küste entlang. Unterwegs sollte man unbedingt anhalten, seinen Blick von der grandiosen Aussicht über den Ozean lösen und einen der vielen Wanderwege ins bewaldete Hinterland voller Schluchten und Wildlife nehmen. Wer Glück hat, kann hier Rentiere erspähen.

Auch Wale tummeln sich zwischen Mai und Oktober vor der Küste. Am größten sind die Sichtungschancen beim Endpunkt des Skyline Trails, der auf einem Felsvorsprung über dem Sankt-Lorenz-Strom liegt. Unterwegs müsst ihr unbedingt immer wieder an den kleinen schnuckeligen Örtchen Halt machen. Hier könnt ihr euch mit dem legendären Seafood Nova Scotias stärken und das Leben in vollen Zügen genießen. Denn an diesem Ort schlagen die Uhren einfach entspannter. 

Cabot Trail Panorama Küste
Destination Cape Breton/ Adam Hill

Banff, Alberta

Klar – der berühmteste der Nationalparks in Kanada darf auf dieser Liste natürlich auch nicht fehlen. Der Banff National Park in Alberta ist berüchtigt für seine schneebedeckten Berggipfel, die sich in tieftürkisen Seen spiegeln. Lake Louise und Moraine Lake sind einige der bekanntesten, die auch zu kleinen Wanderungen einladen. Auch eine Bootstour auf dem Lake Minnewanka gilt als Muss in dem Park. Und natürlich eine Fahrt auf dem Icefields Parkway entlang der Gletscher und Bergflüsse.

Die Massen hin oder her: Diesen Nationalpark muss man gesehen haben! Kommt am besten im Herbst, dann ist es nicht ganz so voll. Im Herbst könnt ihr die vielen Wälder des Parks in den buntesten Farben bestaunen. 

Rund um die drei Seen Rock Isle, Larix und Grizzly leuchten die Lärchen und die herbstlichen Wiesen. Manchmal überziehen die ersten dünnen Schneeflocken die Gipfel der Rocky Mountains wie Puderzucker – einfach atemberaubend. Bis Mitte September sind Gondeln und Sessellifte aktiv, Wanderern bleibt der schweißtreibende Aufstieg zu den Wildwiesen erspart. Doch auch danach lohnt sich der Ausflug. Mehrere (zum Teil steile) Wanderwege führen direkt in das Naturparadies hinein.

Blick auf den Moraine Lake im Banff National Park, Alberta
Banter Snaps
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